Pestizide ade: Jetzt von der Politik eine Verordnung für giftfreie Landwirtschaft fordern!

Die negativen Auswirkungen von Pestiziden auf Mensch, Tier und Umwelt sind durch unzählige Zahlen und Studien belegt. Pestizide verunreinigen nachweislich unsere natürlichen Ressourcen wie Gewässer und Böden, werden mit chronischen Krankheiten beim Menschen in Verbindung gebracht und die Gefährdung der für unsere Ernährung essentiellen Bestäuber und anderer Arten wurde nachgewiesen. Auf EU-Ebene wird deshalb gerade über den Vorschlag für eine "Verordnung zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln" (Sustainable Use Regulation/SUR) diskutiert. Diese wird allerdings in vielerlei Hinsicht behindert, da EU-Mitgliedsstaaten und die Agrarlobby versuchen, den Vorschlag zu verwässern oder zu verzögern. Im Frühling 2024 steht außerdem die EU-Wahl an, wodurch zu befürchten ist, dass die Verabschiedung der Verordnung in den Hintergrund zu geraten droht, wenn der Gesetzgebungsprozess nicht bis zum Ende der aktuellen Legislaturperiode abgeschlossen ist. Deshalb hat Slow Food EU-weit mit dem Bündnis "Bienen und Bauern retten" und PAN Europe eine Mitmachaktion initiiert. So viele Menschen wie möglich sollen mit nur wenigen Mausklicks die zuständigen Entscheidungsträger*innen mit einer Nachricht dazu auffordern können, die geplante "Verordnung zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln" (SUR) zügig noch in dieser Legislaturperiode zu beschließen. Auf diese Weise können verpflichtende Maßnahmen für den Einsatz und die Reduktion von chemischen sowie gefährlichen Pestiziden festgelegt werden.


Mitmachaktion

Slow Food ruft Bürger*innen, Erzeuger*innen, Köch*innen und weitere Akteur*innen entlang der Lebensmittelkette europaweit auf, durch das Online-Tool eine Nachricht an die für die Verordnung zuständigen nationalen Mitglieder des Europäischen Parlaments (MdEP) und zu einem späteren Zeitpunkt an nationale Abgeordnete und Minister*innen zu senden. Ziel ist es, mit der Nachricht Entscheidungsträger*innen zu bitten, eine starke neue Verordnung zur nachhaltigen Anwendung und Reduktion von synthetischen Pestiziden zu unterstützen und zügig in Kraft zu setzen.

Jetzt Nachricht(en) schicken

Nutzen Sie dafür das Tool rechts (Desktop) bzw. unten (Handy), das automatisch eine Nachricht generiert und diese an den*die richtigen Entscheidungsträger*innen sendet (MdEP, Abgeordnete und Minister*innen), basierend auf der Länderauswahl, die Sie treffen. Die Nachricht kann ganz einfach per Mausklick abgeschickt werden. Man hat auch die Möglichkeit, sie zuvor anzupassen und zu personalisieren. Wenn man die Seite neu lädt, wird einem jeweils eine neue Nachricht vorgeschlagen.

Hintergrundwissen zu Pestiziden

Unsere Forderungen für eine starke Verordnung zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln und eine giftfreie Landwirtschaft haben wir gemeinsam mit dem Bündnis "Bienen und Bauern retten" formuliert: >> zu den Forderungen.

Die Europäische Umweltagentur (European Environment Agency) zeigt in ihrem neuen Bericht, wie sich Pestizide auf die menschliche Gesundheit und die Ökosysteme in Europa auswirken (April 2023): >> zum Bericht.

Benachteiligung zukunftsfähig arbeitender Landwirt*innen durch den Pestizideinsatz in konventionellen Betrieben

Ein weiteres Opfer des Pestizideinsatzes im konventionellen Anbau ist der Ökolandbau. Obwohl Bio-Bäuer*innen im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft im Sinne von Mensch, Tier und Umwelt arbeiten und keine externen Kosten (u.a. für Gewässer- und Bodenverunreinigung sowie Artenverlust) auf die Gesellschaft auslagern, sind sie die Verlierer des aktuellen Agrarsystems in Europa. Denn sie sind verpflichtet, durch regelmäßige Rückstandsanalysen zu beweisen, dass ihre Felder nicht durch die Pestizide des konventionellen Anbaus kontaminiert sind, da die Pestizide kilometerweit über die Luft weitergetragen werden können. Somit laufen ökologisch bewirtschaftete Felder durchgehend Gefahr, verunreinigt zu werden.


Mit wenigen Klicks Nachricht an Politiker*innen schicken