Werden Sie „ernährungsdemokratisch“ aktiv!

08.07.2022 - Das Netzwerk der Ernährungsräte schlägt dem Bundestag vor, einem „Minideutschland“ die drängende Frage nach einer klimagerechten und zugleich sozial ausgewogenen Preisbildung bei Lebensmitteln vorzulegen. Ein bundesweit losbasiert ausgewählter Bürger*innenrat soll über zeitgemäße Antworten auf die „Preisfrage für Menschen, Tiere und Natur: Was ist uns unser Essen wert?“ beratschlagen. Auch Slow Food Deutschland gehört zu den Unterstützerorganisationen des Aufrufs des Ernährungsräte-Netzwerks.

Der Bundestag könnte aus diesem deliberativ demokratischen Format einigen Nutzen ziehen. In der Sache, weil diese durch die galoppierende Inflation und die aktuell enormen Energie- wie auch die rasanten Lebensmittelpreissteigerungen einiges an aktueller Dringlichkeit gewonnen hat. Und demokratiepolitisch, weil damit das brüchig gewordene Vertrauen vieler Deutscher in ihre Demokratie wieder gestärkt würde.

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas traut Bürgerräten sogar zu, „strukturelle Verkrustungen“ der Politik aufzubrechen. Sie kann sich dabei auf den Koalitionsvertrag stützen, der die Einsetzung von Bürgerräten ebenso vorsieht wie die Befassung mit deren Empfehlungen im Bundestag.

Das Netzwerk der Ernährungsräte – ebenso wie der Unterstützer:innenkreis für den Aufruf – sieht in der vorgeschlagenen Fragestellung für einen ersten Bürger:innenrat in dieser Legislatur vor allem die Chance, die Bevölkerung bei Entscheidungen mitreden zu lassen, die gerade jetzt weite Kreise existenziell betreffen.

Die gewählte thematische Zuspitzung wurde im Austausch mit Fachleuten verschiedener Disziplinen entwickelt. Wir sind überzeugt, dass sie transformatorische Hebelwirkung für den nötigen Umbau unseres Landwirtschafts- und Ernährungssystems entfalten wird.

Überdies wäre es der Demokratie sicher förderlich, hielte die Politik derart zentrale Fragen nicht länger für zu groß und zu komplex, um „ganz normalen Menschen“ (und nicht nur Expertenkommissionen) politisch relevante Antworten zuzutrauen!

Letzteres hat angesichts der vielen gegenwärtigen Krisenlagen – Krieg, Corona, Biodiversität, Klima — entscheidende Bedeutung. Nicht trotz, sondern gerade wegen der vielfältigen Herausforderungen, vor die jede dieser Krisen uns stellt. Sie machen es unausweichlich, unser Land – nicht nur wirtschaftlich – nachhaltig umzubauen und dafür breiten Rückhalt in der Bevölkerung zu suchen! Ein Bürger:innenrat zum Wert unseres Essens wäre ein vielversprechender Anfang!

Aufruf “Werden Sie ernährungsdemokratisch aktiv…”

Pressemitteilung als pdf-Datei

Mehr zur Machbarkeitsstudie hier.

Der Bundestag könnte aus diesem deliberativ demokratischen Format einigen Nutzen ziehen. In der Sache, weil diese durch die galoppierende Inflation und die aktuell enormen Energie- wie auch die rasanten Lebensmittelpreissteigerungen einiges an aktueller Dringlichkeit gewonnen hat. Und demokratiepolitisch, weil damit das brüchig gewordene Vertrauen vieler Deutscher in ihre Demokratie wieder gestärkt würde.

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas traut Bürgerräten sogar zu, „strukturelle Verkrustungen“ der Politik aufzubrechen. Sie kann sich dabei auf den Koalitionsvertrag stützen, der die Einsetzung von Bürgerräten ebenso vorsieht wie die Befassung mit deren Empfehlungen im Bundestag.

Das Netzwerk der Ernährungsräte – ebenso wie der Unterstützer:innenkreis für den Aufruf – sieht in der vorgeschlagenen Fragestellung für einen ersten Bürger:innenrat in dieser Legislatur vor allem die Chance, die Bevölkerung bei Entscheidungen mitreden zu lassen, die gerade jetzt weite Kreise existenziell betreffen.

Die gewählte thematische Zuspitzung wurde im Austausch mit Fachleuten verschiedener Disziplinen entwickelt. Wir sind überzeugt, dass sie transformatorische Hebelwirkung für den nötigen Umbau unseres Landwirtschafts- und Ernährungssystems entfalten wird.

Überdies wäre es der Demokratie sicher förderlich, hielte die Politik derart zentrale Fragen nicht länger für zu groß und zu komplex, um „ganz normalen Menschen“ (und nicht nur Expertenkommissionen) politisch relevante Antworten zuzutrauen!

Letzteres hat angesichts der vielen gegenwärtigen Krisenlagen – Krieg, Corona, Biodiversität, Klima — entscheidende Bedeutung. Nicht trotz, sondern gerade wegen der vielfältigen Herausforderungen, vor die jede dieser Krisen uns stellt. Sie machen es unausweichlich, unser Land – nicht nur wirtschaftlich – nachhaltig umzubauen und dafür breiten Rückhalt in der Bevölkerung zu suchen! Ein Bürger:innenrat zum Wert unseres Essens wäre ein vielversprechender Anfang!

Liste aller unterzeichnenden Organisationen und Aufruf “Werden Sie ernährungsdemokratisch aktiv…”

Mehr zur Machbarkeitsstudie >> hier.

Quelle: Pressemitteilung des Netzwerks der Ernährungsräte mit den unterzeichnenden Organisationen

Netzwerk der Ernährungsräte

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