Salone Umwelt

Neues Veranstaltungsmodell mit weniger Umweltbelastung

start_2010-umwelt_590.jpg

8.10.10 - Der Salone del Gusto und Terra Madre 2010 stellen einen weiteren Schritt auf dem von Slow Food schon seit einigen Jahren eingeschlagenen Weg zu einem neuen Eventmodell dar. Das Ziel ist, den Salone del Gusto und Terra Madre zu Veranstaltungen mit deutlich reduziertem Umwelteinfluss zu machen.

Slow Food, die Region Piemont und die Stadt Turin, gemeinsame Organisatoren der Events, haben zusammen mit der Fakultät für Industriedesign des Politecnico (Universität zu Turin) und seit diesem Jahr auch der Universität der Gastronomischen Wissenschaften ihre Bemühungen auf innovative Entwicklungsszenarien für ein neues Veranstaltungsmodell mit geringer Umweltbelastung konzentriert.

Die beiden Ereignisse werden erneut zum Labor für Experimente und neue Ideen. Zum ersten Mal werden diesmal auch die Aussteller und Besucher dazu aufgerufen, Mit-Organisatoren der Veranstaltung zu werden, aktiv Handelnde in einem komplexen System, in dem auch ihr Verhalten die abschließende Verringerung der Umweltauswirkungen des gesamten Eventsystems mitbestimmt.

Das Projekt wurde bereits 2006 versuchsweise, mit dem Sammeln und der Analyse von Daten begonnen. Das ermutigende Resultat nach den Veranstaltungen in 2008 zeigte in der Gesamtanalyse der Methode eine Verminderung der Umweltbelastung um 45%. Darauf aufbauend haben sich die Organisatoren für 2010 eine Verminderung um 60% zum Ziel gesetzt.

Die wichtigsten Innovationen in diesem Bereich betreffen die Materialien für den Standbau und dessen Ausgestaltung sowie die Logistik für den Warentransport. Andere Bereiche wie Speise-Serviceutensilien und die Abfallentsorgung werden auf größere Effizienz und Effektivität getrimmt.

Die Forschung, die Projektelemente, die praktischen Lösungen für die Veranstaltung 2010, die Projektpartner und die Zukunftsziele werden in einer eigenen Installation in Halle 5 präsentiert.

Hier einige konkrete Beispiele des Projekts:

Standbau und Ausgestaltungselemente:

Alle Messestände, Marktstände und Ausstellungsbereiche sind, in Zusammenarbeit mit Palm, aus deren Greenpallet®-Holzpaletten gefertigt. Diese sind nach ökologischen Design-Prinzipien aus FSC- und PEFC-Holz, aus Waldbeständen, die nach rigorosen Umweltstandards geführt werden, hergestellt. Die Ausgestaltung ist ausgezeichnet mit dem AssoSCAI-Label (Verein für die Entwicklung der umweltfreundlichen Wettbewerbsfähigkeit in Betrieben). Dank eines Kooperationsnetzwerks, das zwischen den an der Verwirklichung des Salone del Gusto beteiligten Parteien aufgebaut wurde, werden diese Greenpallet® nach der Veranstaltung eine neue Aufgabe erhalten, indem sie von den Firmen Lavazza und Mapei zum Warentransport genutzt werden. So wird der negative Einfluss auf die Umwelt - und Wirtschaftlichkeit - der Veranstaltung reduziert, und eine verantwortungsbewusste Herstellungskette zwischen Wald, Holz und dem bewusstem Verbraucher geschaffen.

Die Logistik des Warentransports

Die Anlieferung und Verwaltung der Lebensmittel, die für die Zubereitung der Speisen in den von Slow Food betriebenen Bereichen (Geschmackserlebnisse, Theater des Geschmacks und Terra Madre Mensa) nötig sind, werden von Risteco organisiert. Das Konsorzium, zusammen mit anderen Organisatoren, fördert nachhaltige Entwicklungsstrategien im Bereich der kollektiven Verpflegung, wie zum Beispiel die Verwendung von lokal produzierten biologischen Produkten und die Warendistribution durch Transportmittel mit hoher Umwelteffizienz.

Speise-Serviceutensilien

Alle Marktaussteller des Salone verwenden Speise-Service-Utensilien die vollständig biologisch abbaubar sind. Geschirr, Tüten und Servietten aus Zellulose und Mater Bi© können dank der erneuten Zusammenarbeit mit Novamont von den Ausstellern zu einem günstigen Preis erworben werden. Der Logik des systemischen Designs folgend wird der Müll aus diesem Material mit dem organischen Abfall entsorgt und gelangt so in die Herstellungskette eines neuen Produkts: Kompost.

Getrennte Abfallentsorgung

Dank der Beteiligung von Amiat (Multiservice-Unternehmen für saubere Umwelt, Turin) ist die Mülltrennung innerhalb und außerhalb der Veranstaltung ein Ansatzpunkt, an dem das hervorragende Ergebnis von 2008 (Mülltrennung zu 58,4%) optimiert werden kann. Das Projekt für den Salone 2010 sieht die vollständige Sammlung von allen Müllsorten (Plastik, Papier, Glas und Dosen, organisch und Restmüll) auf drei Ebenen vor: die Sammelinseln, die von freiwilligen Helfern betreut werden, um den Besuchern bei der korrekten Mülltrennung zu helfen; das 'Stand zu Stand' System, bei dem der Abfall von den Ausstellungsständen schon getrennt eingesammelt wird; und das Einsammeln von (hauptsächlich organischem) Abfall aus den Küchen und Vorbereitungsbereichen für die Verkostungen. Die unterschiedlichen Müllsorten werden dann zur allgemeinen Recyclinganlage gebracht. Der gesamte Prozess wird überwacht und garantiert von Amiat, in Zusammenarbeit mit anderen Partnern, darunter Comieco und Ecoglass.

Reduktion von Druckmaterial und des Papierverbrauchs

Auch im Bereich der Kommunikation werden innovative Lösungen erprobt, um die auf Papier gedruckten Informationsmaterialien immer mehr zu verringern, und dabei das Niveau der Informationen trotzdem auf dem höchsten Stand zu halten.

Es wird dieses Jahr zum ersten Mal der QR-Code verwendet werden, der es ermöglicht, weitere Informationen zu den Slow Food Presidi direkt auf das eigene Mobiltelefon zu laden.

Auch die Anzahl der gedruckten Pressemappen und Pressemitteilungen ist deutlich reduziert worden, während im gleichen Maße die Nutzung von E-mail und Download-Funktionen für Texte, Fotos und Videos von unserer Webseite (www.salonedelgusto.it) gestiegen ist. Eine weitere Neuerung ist dass die Pressemappe für Journalisten, die während der Veranstaltung verteilt wird, nicht gedruckt sondern im praktischen - und umweltfreundlichen - elektronischen Format in Form eines USB-Sticks ausgehändigt wird.

Einige Materialen müssen jedoch noch gedruckt werden: für das Programm auf Italienisch, die Weinkarte und die Karte der Ausstellung ist ausschließlich Papier mit FSC-Zertifikat benutzt worden, welches aus Waldbeständen stammt, die nach strikten Umweltstandards geführt werden.

Quelle: Pressemeldung Slow Food International

Inhaltspezifische Aktionen