Nachbericht Berlinale 2013

19.2.2013 - Zwei ausverkaufte Vorstellungen, begeisterter Applaus für das Filmteam und die Hauptdarsteller – der Dokumentarfilm „Slow Food Story“ von Stefano Sardo erfuhr einen herzlichen Empfang bei seiner Weltpremiere während des Kulinarischen Kinos der Berlinale 2013.

Berlinale 2013: "Slow Food Story" wird zum Publikumserfolg

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Stefano Sardo stammt aus Bra im norditalienischen Piemont, wo auch die Geschichte der Slow Food-Bewegung ihren Anfang nahm – sein Vater Piero Sardo war einer der ersten Weggefährten von Slow Food-Gründer Carlo Petrini, ebenso wie der Erzähler des Films, Azio Citi. „Ich wollte die Geschichte dieser Freundschaften erzählen, und eine Hommage an meine Heimatstadt verfassen,“ so der Regisseur. Aber wie aus den gemeinnützigen aber auch rebellischen Zusammenschlüssen in der italienischen Provinz in den 1960er und 70er Jahren über illegale linke Radiosender und Weinclubs langsam das weltweite Netzwerk an Lebensmittelerzeugern, Verbrauchern, Köchen und Denkern wurde, das es heute ist, so wuchs Sardos Film zur „Slow Food Story“. Das Recht auf Genuss und auf gutes Essen und die Lebensfreude, welche die Slow Food-Bewegung seit Beginn charakterisieren, ziehen sich als roter Faden durch den Film, bis zur letzten Szene, die Carlo Petrini beim ausgelassenen Tanzen mit jungen Slow Food-Mitgliedern aus aller Welt auf dem Salone del Gusto und Terra Madre 2012 zeigt. „Slow Food hat sich gewandelt und entwickelt sich immer weiter – es ist ein Prozess,“ kommentiert Sardo. „Die Ideen verbreiten sich, viele junge Leute sind nun beteiligt. Es geht nicht darum, wie viele Mitgliedsnummern ausgegeben werden, sondern darum, unser Lebensmittelsystem nachhaltig zu verändern.“

Ein Dinner unter Freunden

Die Protagonisten des Films, Gründer und Präsident von Slow Food Carlo Petrini und der Erzähler, sein bester Freund Azio Citi, waren bei der Premiere in Berlin dabei. Wie immer bei den Abendvorstellungen des Kulinarischen Kino schloss sich an die Premierenvorstellung ein Dinner im Spiegelzelt des Martin-Gropius-Bau an, bei dem Petrini mit dem Direktor der Berlinale, Dieter Kosslick, über die Zukunft der Gastronomie sprach.

Auch Gärtnern als kulinarischer und politischer Akt war Thema bei dem diesjährigen Kulinarischen Kino, bei der „TeaTime“-Veranstaltung am Mittwochnachmittag mit Carlo Petrini, Dr. Harald Lemke und Hansjürgen Rosenbauer. Slow Food unterstützt verschiedene Gartenprojekte weltweit, von Schulgärten und Stadtgärteninitiativen zu den 1.000 Obst- und Gemüsegärten, die seit 2010 in Afrikamit Hilfe des Vereins angelegt und gepflegt werden.

Text: Anke Klitzing
Bild oben: Regisseur Stefano Sardo bei der Weltpremiere von "Slow Food Story" in Berlin | © Piero Chiussi/Berlinale



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Carlo Petrini bei der Premiere | © Piero Chiussi/Berlinale

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Der Direktor der Berlinale, Dieter Kosslick, Carlo Petrini und Stefano Sardo im Spiegelzelt | © Piero Chiussi/Berlinale

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Der Direktor des Kulinarischen Kinos, Thomas Struck (re), Regisseur Stefano Sardo (mi) und Produzentin Ines Vasiljevic sprechen mit dem Publikum |  © Stefan Abtmeyer

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Beide Vorstellungen von "Slow Food Story" waren bis auf den letzten Platz ausverkauft. | © Stefan Abtmeyer

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Tea Time im Kulinarischen Kino – Carlo Petrini (2. v. re.) diskutiert die politischen Dimensionen des Gärtnerns mit Dr. Harald Lemke (li.) und Hansjürgen Rosenbauer (2. v. li.). Auch im Bild Dolmetscher Johannes Hampel (re.). | © Berlinale

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