Slow Food Messe 2013 Nachbericht

16.4.2013 - Für den Markt des guten Geschmacks – die Slow Food Messe in Stuttgart war auch das verflixte siebte Jahr ein Erfolg: trotz Termins außerhalb der Schulferien kamen knapp 80.000 Besucher zu den vier Frühjahrsmessen. Bei der Slow Food Messe erwartete sie wie jedes Jahr eine bunte Vielfalt an guten, sauberen und fairen Lebensmitteln aus allen Regionen Deutschlands – unter anderem aus der diesjährigen Gastregion Rheinland-Pfalz – sowie aus dem Ausland.

Genuss, Gespräch, Geselligkeit: Slow Food Messe 2013

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47 ausländische Aussteller waren diesmal in Stuttgart dabei. Das Ebro-Tal (Katalonien, Spanien) war die internationale Gastregion, das Slow Food Convivium Thrakien aus Griechenland hatte verschiedene Produzenten mitgebracht, und vier Slow Food Presidi-Projekte aus Italien und den Niederlanden stellten ebenfalls ihre Produkte vor.

Im Bild: Besucher lassen sich die Produkte aus der Gastregion Rheinland-Pfalz erklären.

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Forumsbühne

Auf der Forumsbühne in Halle 3 wurden wieder eine Reihe von interessanten Themen diskutiert, von der artgerechten Tierhaltung bis zur Bedeutung von Stadtgärten für das menschliche und gesellschaftliche Wohlbefinden. Die Veranstaltungsreihe begann mit einem Bonbon für das Publikum: das Erscheinungsdatum für die lange erwartete erste Buchausgabe des Slow Food Deutschland Genussführerprojektes wurde bekannt gegeben. Das Buch wird am 30. September 2013 im oekom Verlag München erscheinen. Ein weiteres Highlight war die Diskussion zu dem Thema "Wovon leben wir morgen? Ernährungssicherheit, Agrarökologie und biologische Vielfalt." mit Ministerin Ulrike Höfken (Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Rheinland Pfalz), Ministerialdirektor Wolfgang Reimer (Ministerium für ländliche Entwicklung Baden-Württemberg), Carl-Albrecht Bartmer (DLG) und Christoph Simpfendörfer (demeter).

Im Bild: Wieland Schnürch, Leiter der Genussführerkommission von Slow Food Deutschland, spricht mit seinen Gästen über deren Engagement für eine gute, saubere und faire Gastronomie. V.l.n.r.: Tillmann Hahn (Sternekoch Bad Doberan), Kathrin Schießl (oekom Verlag München), Andreas Hörger (Biohotel Tafernwirtschaft Kranzberg), Sebastian Wenzel (Slow Food Hamburg), Ute Striegler (Hotel Bock Limbach-Oberfrohna)

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Kochwerkstatt

Auch die Kochwerkstatt, die Veranstaltung zum Mitkochen, erfreute sich wieder regen Interesses. Zubereitet wurden Lebensmittel von A wie Alblinse bis Z wie Zander. Die Besucher konnten ihre Küchenkenntnisse aufbessern und neue Tipps von den erfahrenen Küchenleitern mit nach Hause nehmen. Übrigens: Zur Kochwerkstatt 2012 ist kürzlich im Umschau-Verlag das Rezeptbuch erschienen.

Im Bild: Kochwerkstatt mit Sternekoch Hans-Harald Reber (Reber's Pflug, Schwäbisch Hall) und dem Slow Food Arche-Passagier Alblinse.

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Kinder und Jugendliche

Nachwuchsgenießer kamen ebenfalls auf ihre Kosten auf der Stuttgarter Messe. Sie konnten Kürbisse und Erbsen säen, Limonade selber machen und im funkelnagelneuen Slow Mobil Karlsruhe miteinander kochen. Am Stand der Kinderkommission von Slow Food Deutschland konnten sie im „Sinn-Voll“ Geschmacksparcours probieren, wie Lebensmittel riechen, fühlen, schmecken, sich anhören und aussehen. Ein weiteres Thema, das die Kinderkommission in Gesprächen und Diskussionen mit den Kindern und ihren Eltern ansprach, war Fleisch und wo es herkommt – wie das Schwein zum Schnitzel wird. Mitglieder des Slow Food Youth Networks, der Jugendbewegung von Slow Food, hielt Kochveranstaltungen ab und zeigte im Workshop "Vertical Gardening", wie mit Hilfe von Plastikflaschen ein Kräutergarten auf minimalem Raum geschaffen werden kann.

Im Bild: Die Slow Food Youth Gruppe FRESH von der Universität Hohenheim zeigt, wie man einen "vertikalen Garten" anlegt.

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Biodiversität

Themenschwerpunkt am Messesamstag waren Biodiversität und Geschmacksvielfalt, die aus Slow Food Sicht unzertrennlich sind – nur biologische Vielfalt kann auch echte Vielfalt auf dem Teller garantieren. Daher schützt Slow Food Nutztiere, Kulturpflanzen und traditionelle Lebensmittel, die von dem Verschwinden bedroht sind, im internationalen Slow Food Projekt der Arche des Geschmacks. Auch bei der Slow Food Messe waren die sogenannten Arche-Passagiere – von denen es in Deutschland derzeit 35 gibt – zahlreich vertreten. An speziell gekennzeichneten Messeständen, auf der Forumsbühne, in Geschmackserlebnissen, in Weinseminaren, in der Kochwerkstatt und nicht zuletzt im Arche-Streichelzoo im Rothauspark standen sie im Mittelpunkt, um nach dem Motto "Essen, was man retten will" neue Anerkennung zu finden.

Im Bild: Messebesucher konnten sich zum ersten Mal vom hervorragenden Geschmack des Schwäbischen Dickkopf-Landweizen, des jüngsten Passagiers auf der Arche des Geschmacks, überzeugen.

Text und Bilder: Anke Klitzing

Weitere Informationen:
Markt des guten Geschmacks - die Slow Food Messe

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