Offener Brief an Fischereiminister

26.11.2014 - In einem offenen Brief fordern 125 Organisationen – darunter auch Slow Food Deutschland – die für Fischerei verantwortlichen Minister auf, die Überfischung im Einklang mit der reformierten Gemeinsamen Fischereipolitik (GFP) zu beenden.

125 Organisationen drängen EU-Minister, die Überfischung zu beenden

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Die EU-Minister werden sich am 15. und 16. Dezember in Brüssel treffen, um die Fanggrenzen für Fischbestände im Atlantik und den angrenzenden Gewässern im nächsten Jahr festzulegen. Derzeit sind mehr als 40 Prozent der untersuchten Bestände in diesen Gewässern überfischt.

EU ignoriert Expertenempfehlungen

In den letzten Monaten haben die Fischereiminister Fangmöglichkeiten für die Ost- und Tiefsee festgesetzt, die die wissenschaftlichen Empfehlungen ignorierten und so die Überfischung unnötig verlängern.

Die GFP gibt jedoch vor, die Überfischung bis 2015 zu beenden, und diese Frist nur dann zu verschieben, wenn Belege dafür vorliegen, dass die soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit der betroffenen Fischereiflotten massiv durch die 2015 Frist gefährdet wäre. Zudem muss dargelegt werden, wie die fischereiliche Sterblichkeit schrittweise und so schnell wie möglich, spätestens jedoch bis 2020 auf ein nachhaltiges Niveau gesenkt werden kann.

125 Organisationen und Verbände – darunter auch Slow Food Deutschland – haben nun einen Brief an Bundesminister Christian Schmidt und seine europäischen Kollegen gesendet, um die Minister aufzufordern, Ihre Bemühungen noch einmal zu verdoppeln, die GFP fristgerecht umzusetzen und die Überfischung zu beenden. Weniger Fisch führt langfristig nur zu weniger Fischerei!

Bild: Portugiesischer Kleinfischer in Viana do Castelo an der Atlantikküste.| © Margret Artzt

Mehr Informationen:
Das Schreiben der 125 Organisationen im Wortlaut (PDF)

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