Tag der Fische 2022 - Fisch der Jahre 2021 und 2022: der Hering

Heringe stehen im Guinness-Buch der Rekorde: Weltweit kommt wohl kaum ein Fisch in größerer Zahl vor. Sie bilden riesige Schwärme, die viele hundert Tonnen enthalten können und auch „Silber des Meeres“ genannt werden. Diese großen Formationen mit ihrer silbern schimmernden Farbe, ihrem exzellenten Wahrnehmungsvermögen und einer enorm schnellen Fluchtreaktion dienen allen gemeinsam als Schutz vor Fraßfeinden und unterstützen auf der anderen Seite das gemeinsame Jagen.

Früher galt Hering als "Arme-Leute-Essen", weil er in Nord- und Ostsee so häufig vorkam. Infolge des Einsatzes moderner Fangtechnik und einer viel stärkeren Befischung sind die Bestände mächtig geschrumpft. Während der Bestand in der Nordsee sich momentan im grünen Bereich befindet, ist der Bestand in der westlichen Ostsee so stark gesunken, dass es dort einen wissenschaftlich verordneten Fangstopp gibt.

Slow Food fragt: Was muss getan werden, dass unsere regionalen Meere die Quelle für gesunde und ergiebige Fischbestände sind? Inwieweit tragen Einträge aus der Landwirtschaft und Klimakrise dazu bei, dass Fischbestände schrumpfen? Eng verknüpft mit diesen Fragen ist die Zukunft der handwerklichen Fischerei, die einen wichtigen Beitrag zur biologischen sowie kulturellen Vielfalt und Ernährungskultur in unseren Küstenregionen leistet.

Am Tag der Fische möchte Slow Food Deutschland darauf aufmerksam machen, dass nachhaltig bewirtschaftete Fischbestände und intakte Ökosysteme die Voraussetzung dafür sind, dass Menschen von Fischfang und -verarbeitung leben können und auch in Zukunft weltweit Fische als Lebensmittel zur Verfügung stehen.

Wir wollen uns an diesem Abend dem Thema mit Kopf und Bauch und einer Aktion nähern:

Ein Viergänge-Menü der Hobenköök unter Leitung von Chef Alliance Mitglied Thomas Sampl zeigt, dass das Meer köstliche Alternativen zum Hering bietet, die keinen Wunsch nach Gaumenfreude offenlässt. Nordseehering darf als Delikatesse nicht fehlen, die in zurückhaltender Menge eine Starrolle einnimmt.

Das Menü

Austernemulsion mit gepickelter Gurke und Fenchel-Grün

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Brathering aus der Nordsee mit verschiedenen Algen von Austerregion, Salzzitronen-Gel und gebackenen Kartoffelwürfeln

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Fisch aus Teichwirtschaft mit Shio-Koji mariniert und auf Holzkohle gegart, Buttermilchschaum, Erbsenmus, Portulak, gepuffter Amaranth und Schmorgurke

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Marinierte Wassermelone mit Sesam, Erdbeeren, Maiskrem, Melonen-Maritivo-Granite, Essig und Agave

Preis: 39 Euro ohne Getränke. Eine vegetarische Variante wird angeboten.

Gewürzt wird das Menü mit Geschichten von und um den Hering sowie spannenden Informationen zur Zukunft des einstigen Brotfischs für die handwerkliche Fischerei.

Begrüßung und Moderation: Dr. Nina Wolff, Vorsitzende Slow Food Deutschland

  • Geschichten zum und um den Hering: Manfred Kriener, Journalist und Bestsellerautor von „Leckerland ist abgebrannt“, Mitglied der Slow Food Fischkommission
  • Valeska Diemel, wiss. Mitarbeiterin BUND, Bereich Meeresschutz
  • Die Küstenfischerei: Dr. Andreas Reinhardt, Frisch Gefischt
  • Die Wissenschaft:  Dr. Stefanie Haase, Leiterin pelagische Arbeitsgruppe am Thünen-Institut für Ostseefischerei, Rostock; Fahrtleiterin des Mai-Akustik-Surveys
  • Dr. Kim Cornelius Detloff, Leiter Meeresschutz NABU Deutschland

Unsere Aktion: Mit allen Gästen wollen wir vor der Hobenköök einen Heringsschwarm bilden - als visuelle Demonstration für intakte marine Ökosysteme und gesunde Fischbestände. Plakate vom Hering werden wir vor Ort bereithalten.

Zur Anmeldung geht es >> hier

Eine Anmeldung wird erbeten bis zum 17. August 2022.

Rückfragen gerne an Andrea Lenkert-Hörrmann, projektbeauftragte@slowfood.de

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Info

Datum:
2022-08-22T18:30:00+02:00
Uhrzeit:
18:30 - 22:00 Uhr
Ort:
Gleishalle an der Hobenköök
Stockmeyerstraße 43, 20475 Hamburg
Anmeldung bis einschließlich:
2022-08-17 00:00:00+00:00

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