Genussführer Zum Neuling
Zum Neuling
44795 Bochum - Weitmar, Neulingstr. 42.
Tel. 0234/946980
www.zumneuling.de
Öffnungszeiten:
Tägl. 11.30-14.00 Uhr, 17.00-23.00 Uhr
Ruhetag: Mittwoch
„Zum Neuling“ ist ein alteingesessener Gastronomiebetrieb im Bochumer Stadtteil Weitmar - Neuling, der seit Generationen von der Familie Schmidt betrieben wird. Einstmals ein stattliches Landgasthaus, ist das Lokal heute ein Hotel mit Restaurant, Sauna und Schwimmbad in einem ruhigen Wohngebiet, das in neuerer Zeit in der früher ländlichen Umgebung entstand.
Das Anfang der 1990er Jahre im damaligen Stil umgebaute Restaurant besteht aus einem vorderen Gastraum mit „Stübchen“, der auch als Kneipe für die Nachbarschaft dient, und einem größeren „Spiegelsaal“, der eine familiär-edelrustikale Wohnzimmeratmosphäre ausstrahlt.
In der Küche stehen Axel Schmidt und Senior Julius. Neben dem täglichen A-la-carte-Programm betreiben sie auch einen Gourmetservice, der private Feiern mit Büffets beliefert.
Als Mitglied des Vereins „Westfälisch genießen“ fühlt sich die Küche des „Neulings“ der westfälischen Kochtradition verpflichtet. Das äußert sich durch eine Sonderkarte mit westfälischen Spezialitäten, die gleichwertig neben Gerichten einer häufig mediterran ausgerichteten Frischeküche stehen.
Beim Slow-Food-Testbesuch überzeugte durchaus eine Rinderoulade mit allerdings sehr dominanter Gewürzgurkenfüllung samt schön geschmortem Spitzkohl und perfektem Kartoffelpüree (14,90 Euro). Ein recht dunkler, leicht trockener Tafelspitz in Meerrettichsauce passte gut zum leider etwas zu salzigen Stielmus mit gelungenen Salzkartoffeln (13,90 Euro). Gerichte wie Reibekuchen mit Meschedeer Schinken (6,90 Euro) oder Gebratene Blutwurst mit Zwiebelstreifen und Apfelspalten, Kartoffelpüree und Salat (10 Euro) wussten zu gefallen und rundeten die westfälische Tradition der Küche ab.
Axel Schmidt betont sein Engagement für Produkte aus der Region. Die Speisekarte weist eine ganze Reihe von regionalen Lebensmittellieferanten aus. Nicht auf dieser Slow-Food-Linie liegt der Gebrauch von Natriumglutamat, den Axel Schmidt einräumt. Dieser Geschmacksverstärker wird nach seiner Aussage hauptsächlich im Gourmetservice verwandt – allerdings gelegentlich auch bei den westfälischen Gerichten.
Am 19.03.09 waren wir zum Stammessen im Restaurant "Zum Neuling"
Fast fünfzig Gäste kamen am 19.03.2009 ins Restaurant „Zum Neuling“, um an unserem „Stammessen Westfälisch“ teilzunehmen.
Das Menü gehörte zu einer Reihe von Gourmet-Veranstaltungen, die SLOW FOOD im Rahmen der Kulturhauptstadt RUHR.2010 organisiert, um der Ruhrgebietsküche auf den Grund zu gehen.
Das Familienunternehmen „Zum Neuling“ trägt als eines von nur drei Restaurants im gesamten Ruhrgebiet das Label „Westfälisch genießen“.
So legte sich Küchenchef Axel Schmidt mächtig ins Zeug, um seinen Gästen ein Menü zu servieren, wie es im westfälischen Teil des Ruhrgebiets gern gegessen wird:
als Amuse Gueule gab es Stremellachs von einem westfälischen Fischhof,
als Vorspeise
mit Blutwurst gefüllte Maultaschen auf Sauerkraut,
als Hauptgang
Pfefferpotthast (ein pikantes Rinderragout) vom Sauerländer Weideochsen mit Schwarzwurzeln und Potthucke (Kartoffelauflauf) sowie
als Dessert
Pumpernickelcrème mit Holundermark.
Damit präsentierte er eine entschlackte moderne westfälische Küche, die bei aller Deftigkeit leicht bekömmlich ist und das alte Vorurteil widerlegt, westfälische Gerichte seien allesamt „weich, warm und fettig“.
Dass die Maultaschen, eigentlich schwäbischen Ursprungs, nicht so recht nach Westfalen passten, störte kaum.
Das Fleisch zum Pfefferpotthast war hervorragend.
Was den „Neuling“ in die Nähe von SLOW FOOD rückt, ist das Bestreben Axel Schmidts, mit Produkten regionaler Produzenten zu kochen.
Das ein oder andere SLOW FOOD-Mitglied hätte sich vielleicht gewünscht, dass die Gerichte etwas ursprünglicher gekocht worden wären, doch die überwiegende Zahl der Gäste fand es einfach nur lecker.
