EINLADUNG Donnerstagsgespräch zu Lebensmittelstandards
Einladung: Donnerstagsgespräch zu Lebensmittelstandards mit der GKKE – 11. Juni 2015, Berlin
Nachhaltigkeit in unserem Einkaufskorb? - Chancen und Grenzen von privaten Lebensmittelstandards
Eine Veranstaltung der GKKE und Slow Food Deutschland e. V.
Nachhaltigkeit hat bei unseren Lebensmitteln Hochkonjunktur. Wer ist nicht dafür? Mit einer Fülle von Nachhaltigkeitssiegeln wird der Verbraucher gelockt ‚gute‘ und verantwortungsvolle Kaufentscheidungen zu treffen. Fair Trade ist nur ein Beispiel einer solchen Erfolgsgeschichte. Die Globalisierung der Nahrungsmittelerzeugung hat weltweit die Lebensmittelmärkte weitreichend verändert. Mit der zunehmenden Entfremdung der Menschen von der Lebensmittelproduktion steigt die rasante Verbreitung von privaten Standardsystemen und Siegeln. Aber wie nachhaltig und gerecht sind die Lebensmittelstandards wirklich? Tatsächlich haben die privaten Lebensmittelstandards, die uns Nachhaltigkeit versprechen, in Afrika, Asien und Lateinamerika gravierende und oft negative Auswirkungen auf die Produktions- und Vermarktungsbedingungen von Kleinbauern und Kleinerzeugern. Vielen wird durch hohe und unflexible Standards der Marktzugang erschwert. Sie werden in informelle Märkte abgedrängt.
Insbesondere staatliche Entwicklungsakteure setzen große Hoffnungen auf freiwillige soziale, ökologische und ökonomische Standards, die von der Wirtschaft mitgetragen bzw. entwickelt werden. Diese Nachhaltigkeitsstandards verbinden den Gedanken der nachhaltigen Entwicklung mit marktwirtschaftlicher Orientierung. Was der Staat nicht erreichen kann, sollen freiwillige Standards schaffen – ohne regulierende Eingriffe von außen. Kann das gelingen? Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit hat die Website: siegelklarheit.de eingerichtet, um im Dschungel privater Standards Orientierungshilfe zu bieten Und inzwischen rufen sogar Wirtschaftsakteure nach verbindlicheren staatlichen Vorgaben, um Rechtssicherheit gerade in den Produktionsländern zu fördern. Dies gilt vor allem für die sozialen und ökologischen Standards.
Die GKKE fordert die Erstellung staatlicher Leitlinien, die eine gute Praxis für Standardinitiativen vorgeben. Private Standards allein sind nicht der Königsweg für die Verfolgung eines globalen nachhaltigen Entwicklungswegs. Was aber kann von den Akteuren des globalen Lebensmittelmarkts geleistet werden, vom Lebensmittelhandel, von den Zertifizierern und von der Politik, um das Nachhaltigkeitspotential von privaten Lebensmittelstandards zu stärken und um ihre Risiken zu mindern?
Begrüßung: Prälat Dr. Karl Jüsten, katholischer Vorsitzender der GKKE, Berlin
Eingangsimpuls: Tim Kuschnerus, GKKE, Berlin
Es diskutieren:
- Ulrich Hoffmann, United Nations Forum on Sustainability Standards (UNFSS), Genf
- Dr. Rupert Ebner, Vorstandsmitglied von Slow Food Deutschland e.V., Ingolstadt
- Harald Ebner, Mitglied des Deutschen Bundestages, Berlin
- Stephan Becker-Sonnenschein, Die Lebensmittelwirtschaft e.V., Berlin
Moderation: Dr. Jacqueline Boysen, Journalistin, Berlin
Im Anschluss an die Diskussion laden wir Sie zu einem Imbiss ein.
Ihre Anmeldung erbitten wir an die GKKE, Charlottenstr. 53/54 10117 Berlin
Tel. 030 – 20355-306, Fax 030 – 20355-250 oder per E-mail: natalie.retzlaff@gkke.org
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