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Pressemitteilung

01. April  2008

Hochwassergeschädigte Kakao-Bauern aus Mexiko auf der Slow Food Messe in Stuttgart

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Im November 2007 wurde der mexikanische Bundessstaat Tabasco von einer verheerenden Überschwemmung heimgesucht. Landwirte aus der Hauptstadt Villahermosa berichteten wenige Tage danach während des  Internationalen Slow Food Kongresses in Puebla von dieser ökologischen, ökonomischen und sozialen Katastrophe und lösten damit spontane Solidaritätsaktionen aus. Es kamen Spenden aus aller Welt zusammen.

Die Delegierten von Slow Food Deutschland machten darüber hinaus ein ganz besonderes  Hilfsangebot: Sie luden die Vertreter des Lebensmittelbündnisses von Villahermosa ein, auf der Slow Food Messe in Stuttgart vom 3. bis 6. April ihren Kakao und Kakaoprodukte zu verkaufen und außerdem Kontakte zu Geschäftspartnern in Deutschland zu knüpfen. Auf diesem zweiten „Markt des guten Geschmacks“ nördlich der Alpen sind nahezu 300 Aussteller vertreten, darunter mehrere handwerkliche Schokoladen- und Pralinenhersteller, die an direkten Kontakten im weltweiten Netzwerk von Slow Food und Terra Madre interessiert sind. Slow Food Deutschland übernimmt die Reise- und Aufenthaltskosten und stellt auf dem eigenen Infostand  Ausstellungsfläche zur Verfügung. Von dieser Form der Unterstützung verspricht sich Slow Food Deutschland eine nachhaltige Wirkung.

Von der Überschwemmung waren 70 Prozent der Fläche des Bundesstaates Tabasco betroffen. Sie hat ungeheure Schäden verursacht: 20.000 Quadratkilometer Fläche wurden vollkommen überschwemmt, dies entspricht etwa 5 Milliarden Dollar an wirtschaftlichen Schäden und dem Verlust von etwa 160.000 Hektar von insgesamt 240.000 Hektar Anbaufläche. Slow Food Terra Madre und Mas para el campo, die Vereinigung, die die verschiedenen Kooperativen der Kakaoproduzenten aus Chonalpa (eine besonders gut für die Kakaoerzeugung geeignete Region) koordiniert, arbeiten beim Projekt Restablecimiento del Agroecosistema Cacao en Tabasco, Mexico zusammen, das den Erzeugern in dieser schwierigen Phase beistehen soll. Das Projekt kommt 720 Hektar Anbaufläche zugute, die aufgrund der Überschwemmung unter der außergewöhnlichen Feuchtigkeit, die Krankheiten der Kakaopflanzen verursacht, leiden. Das Ziel ist, wieder einen regelmäßigen Produktionszyklus in Gang zu setzen. Es soll in verschiedenen Phasen erreicht werden, und gleichzeitig wird versucht, den Bauern eine Verbesserung der Produktqualität und der Vermarktung zu ermöglichen.

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