Gesprächskreis Göring-Eckhardt

"Weniger ist mehr - Zur Ökonomie des Genug" – Slow Food Deutschland im Gespräch mit Bundestagsvizepräsidentin Göring-Eckhardt

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Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckhardt (Bündnis 90/Die Grünen) hat für Dienstag, den 28. September, in Berlin zu einem Gesprächskreis zum Thema „Weniger ist mehr - Zur Ökonomie des Genug“ eingeladen. An der Diskussion nehmen neben Frau Dr. Ursula Hudson, stellvertretende Vorsitzende von Slow Food Deutschland, Dr. Mathias Binswanger Die Tretmühlen des Glücks - Wir haben immer mehr und werden nicht glücklicher)und Ulrich Grober (Die Entdeckung der Nachhaltigkeit. Kulturgeschichte eines Begriffs) teil. Die Moderation übernimmt die Bundestagsvizepräsidentin.

Die Themen der Diskussion:

In der Runde soll über die kulturelle Aspekte der Wachstumsfrage gesprochen werden. Denn der Klimawandel und die Ressourcenkrise werfen die grundsätzliche Frage auf, wie wir in Zukunft leben wollen. Die sogenannten LOHAS oder die Aktivisten der "De-Growth"-Bewegung stehen für einen kulturellen Wandel, in dem sich ökologisches Bewusstsein und individuelle Freiheit, Werte wie Nachhaltigkeit und Generationengerechtigkeit mit der Lust am Genuss verbinden. Diese "Ökonomie des Genug" scheint für viele Menschen attraktiv zu sein.

Folgenden Fragen soll nachgegangen werden:

  • Wie lässt sich aus der "Ökonomie des Genug" ein Projekt entwickeln, das weder technokratisch noch paternalistisch ist und die freie Entscheidung des Einzelnen für oder gegen eine bestimmte Lebensweise achtet?
  • Wie kann Politik diesen Prozess befördern, ohne als "Spaßbremse" wahrgenommen zu werden?
  • Wer sind die kulturellen und gesellschaftlichen Träger der "Wende zum Weniger", wer können für die Politik die gesellschaftlichen Verbündeten in diesem Prozess sein?

Zugleich wollen wir die Bedingungen der Möglichkeit des "guten Lebens" beleuchten:

  • Wer hat eigentlich Zugang zu bestimmten Lebensstilen und welche Rolle spielen Bildung und Schichtzugehörigkeit bei der Entscheidung für oder gegen einen nachhaltigen Konsum?
  • Die soziale Frage stellt sich auch hinsichtlich der Verteilung des "Weniger": Wenn es in Zukunft weniger zu verteilen gibt - wer trägt dann die Lasten?
  • Wie lassen sich diese Veränderungen sozial gerecht gestalten?

Abb: Katrin Göring-Eckhardt | Foto: Thomas Kretschel

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