Gegen genmanipulierte Samen im Saatgut

SLOW FOOD Pressemitteilung

Slow Food Deutschland gegen genmanipulierte Samen im Saatgut

Die Reinheit der Lebensmittel ist in Gefahr – Protestschreiben an die Ministerpräsidenten der Länder

Freiburg/Wuppertal – Saatgut in Deutschland soll nach dem Willen von Slow Food Deutschland e.V. auch künftig nicht mit gentechnisch manipulierten Samen verunreinigt werden. Die jüngste Initiative mehrerer Bundesländer zur Abschaffung der so genannten Nulltoleranz-Grenze bezeichnete die international tätige Genießer- und Verbraucher-Organisation als „gefährlichen Verstoß gegen die Qualität unserer natürlichen Lebensgrundlagen“. Die Europäische Union hatte vor einigen Wochen diese Nulltoleranz für nicht zugelassene Gentechnik gekippt und durch eine Grenze von bis zu 7 Prozent an möglicher Versetzung von Saatgut mit gentechnisch veränderten Sorten ersetzt. „Aus Gründen des Umwelt-, Gesundheits- und Verbraucherschutzes muss auf diese Verschlechterung durch die Einführung von solchen Grenzwerten auf EU-Ebene, aber vor allem bei uns in Deutschland, verzichtet werden“, erklärte Dr. Andreas Eichler, der Vorsitzende von Slow Food Deutschland e.V., am Montag in Freiburg.

    Gleichzeitig kündigte Dr. Eichler ein Schreiben von Slow Food Deutschland an die Ministerpräsidenten der Bundesländer an, dieser nachteiligen Bestimmung für die Verbraucher im Bundesrat nicht zuzustimmen. Ähnlich äußerten sich die ehrenamtlichen Führungskräfte von Slow Food Deutschland am Wochenende in ihrer Bundesversammlung in Wuppertal. Die Vorsitzenden der regionalen Gliederungen warnten vor einem „gefährlichen symbolischen Schritt und einer nicht mehr rückholbaren Entwicklung“, sollte Deutschland die Verunreinigung von Saatgut mit gentechnisch manipulierten Samen zulassen. Die Folgen für Mensch und Umwelt seien unvorhersehbar. Saatgut stehe am Anfang der landwirtschaftlichen Produktionskette und sei damit ein Grundpfeiler unserer Lebensmittel-Erzeugung, an dem nicht gerüttelt werden darf, erklärte Dr. Eichler. Deshalb dürfe die „Null-Kontamination“ von Saatgut in Deutschland nicht aufgegeben werden, wie dies von den Landesregierungen von Baden-Württemberg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein beantragt wird.

    Die Vorsitzenden der örtlichen Convivien und der Vorstand von Slow Food Deutschland hatten sich am Wochenende mit Fragen der Lebensmittelqualität beschäftigt. Slow Food Deutschland mit Sitz in Berlin gehören unter dem Motto „Genuss mit Verantwortung“ in Deutschland inzwischen 11 000 Mitglieder und weltweit rund 100 000 Mitglieder an. Bei seinem Besuch in Deutschland hatte Carlo Petrini, Gründer und internationaler Präsident von Slow Food, kürzlich ein tief greifendes Umdenken und die Entwicklung neuer Paradigen in der europäischen Landwirtschaft gefordert.

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