16. April 2018

Am Montag, den 16.04.2018 hatten wir einen Schneckentisch zum Thema Strukturwandel in der Landwirtschaft.

Am Montag, den 16.04.2018 hatten wir einen Schneckentisch zum Thema Strukturwandel in der Landwirtschaft.

Unsere Referentin war Frau Dr. Nick von der „Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft“. Sie berichtete über die sehr schnelle Veränderung in den Betrieben. Vor 30 Jahren hatte ein bäuerlicher Betrieb mehrere Standbeine: Milchviehhaltung, Schweinemast, Schweineaufzucht und Ackerbau. Der Bauer hatte die Möglichkeit die Einnahmen auszugleichen. Waren die Schweinepreise im Keller konnte er mit der Milch oder dem Ackerbau seine Einnahmen stabilisieren.

Heute ist das nicht mehr möglich, denn die Betriebe haben nur noch ein Standbein: entweder Milch, Schweine oder Ackerbau. Die Subventionspolitik der EU hat dazu geführt, dass die großen Betriebe genauso viel Zuschüsse bekommen wie die Kleinen. Dadurch werden die großen Betriebe (industrielle Landwirtschaft) immer größer und die Kleinen können mit der Entwicklung nicht mehr Schritt halten und müssen aufgeben. Frau Dr. Nick glaubt, dass eine andere Subventionspolitik zum Wohle der klein- und mittelständischen Betriebe eine gute Lösung sei. Im Anschluss an ihren Vortrag hatten wir noch eine lebhafte Diskussion.

Die Teilnehmer, auch Biobauern aus Essen, Mülheim und Velbert, waren der Meinung, dass die kleineren Betriebe nachhaltig produzieren und bessere Produkte erzeugen können. Franz Keller ( ein ehemaliger Sternekoch und Biobauer) hat in seinem neuen Buch „Vom Einfachen das Beste“ geschrieben: Es sollten nur die landwirtschaftlichen Betriebe Subventionen bekommen, die nachhaltig produzieren. Also keine Milch und kein Fleisch für den Export produzieren, denn das Fleisch und Milch wird ausgeführt und die Gülle bliebt bei uns und verseucht unser Trinkwasser mit Nitrat. Außerdem schaden wir der Landwirtschaft in den Exportländern, denn der polnische und rumänische Bauer kann seine Produkte nicht mehr verkaufen, weil sie teuerer sind als seine eigenen.

 

(Bild: Wortberg)

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