25.08.2012 - Tomatenvielfalt Bericht

Tomatenvielfalt im eigenen Garten

Solanum lycopersicum, Lycopersicon esculentum, Lycopersicon lycopersicum, Paradeiser, Liebesapfel, Goldapfel, Paradiesapfeloder, wie die Azteken sie nannten, "Xitomatl" – es handelt sich immer um dieselbe Pflanze: die Tomate. Sie ist in den letzten Jahrzehnten wegen ihrer distributionsfreundlichen, aber oft nahezu geschmacksfreien Sorten ins Gerede gekommen und wurde während einer Slow Food-Veranstaltung glanzvoll rehabilitiert.

Am Samstag, 25.08.2012, 17:00 Uhr, fanden sich 20 Mitglieder des Conviviums Essen in der Kleingartenanlage Mülheim-Styrum ein. Die Gastgeber Kerstin und Niels Gründel hatten uns in ihre beiden Gärten eingeladen, um Wissenswertes über die Tomate zu berichten und erleben zu lassen.

So gab es engagierte und erfahrungsgesättigte Erläuterungen, Berichte und Hinweise

·       zur Anzucht, zum Auspflanzen, zur Beschaffung vorgezogener Pflanzen;

·       zu Standort, Boden, Düngung, Bewässerung, Pflege, Schutz und (wo nötig) Rankhilfen;

·       zu den unterschiedlichen Sorten, ihrem Geschmack, ihren Farben und Formen;

·       zu ihrer Ernte und Verwendung;

·       zur Gewinnung und zum Austausch von Saatgut und zur Erhaltung der Sorten*.

Nach diesem instruktiven ersten Teil, in dem sich ein wenig Theorie und viel Anschauung mischten und der auch die Bienenhaltung von Frau Gründel („Mölmscher Honig“) einschloss, servierten unsere Gastgeber dann ein selbst zubereitetes Menü aus drei Haupt- und zahlreichen Nebengängen, in dem Tomaten, weitere Gemüse und Honig stets wechselnde und immer genussreiche Rollen spielten. Begünstigt wurde das Gastmahl im Kleingarten durch die gute Laune der Gastgeber wie der Gäste und durch das (noch!) gute Wetter. Die Teilnehmer dankten Frau und Herrn Gründel für einen anregenden, einsichtsreichen und geschmack-vollen Nachmittag und Abend.

Dr. Reinhard Löbbert

* Niels Gründel, einer der Mitinitiatoren der „Saatgutliste 2012“, und seine FrauKerstin Gründelsind im „Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e.V. – VEN“ alsErhaltungspaten/Sortenpatenengagiert, u. a. für dieBanana Legs-,dieCœur de Bœuf-, diePineapple- und die Safari-Tomate. In der Saatgutliste des VEN mit über 3.000 Sorten von Samen werden über850 Tomatensortenbeschrieben (www.nutzpflanzenvielfalt.de).

Lieferadresse für die Tomaten-Pflanzstäbe:

·       Fa. Reinhold Müller, Rastatt, www.mueller-landtec.de (unter Tomatenhaus)

Vorrichtung für die „hängenden Tomaten“

·       „Originalaufhänger“ findet man unter www.topsygardening.com/ - ein englischer Lieferant

·       Ein vergleichbares System aus Deutschland findet man unter www.poetschke.de/Upside-Down-Tomato-Pflanzer--462d1a138002.html

·       Ein Selbstbausystem erläutert die VEN in einem englischsprachigen Video unter www.nutzpflanzenvielfalt.de/gartentipps/werkzeuge/upside-down-planter

Rezept:

Von einer Teilnehmerin wurde ein Rezept für ein „Chutney aus grünen Tomaten“ gemailt – man findet es in unserem Rezeptarchiv unter Slow Cooker oder hier:

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Unterwegs im Garten

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                                                                                                                   Tomaten und Apfel - ein Farbenspiel.

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 "Kanadische" Pflanzmethode.

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Leckeres mit Tomaten.

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"Mölmscher Honig" - hier wird bienenfleißig gearbeitet.

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