Gesunde Lebensmittel aus gesunden Strukturen: Diskussion zu „Gemeinwohl-Ökonomie“ mit anschließender Verkostung, 12.11.2021

Was bedeutet Gemeinwohl-Ökonomie für die Wirtschaft der Zukunft? Welches Potential hat dieses alternative Wirtschaftsmodell und wie wird es sozial, ökonomisch, ökologisch und kulinarisch umgesetzt? Wir waren eingeladen, bei einer gemeinsamen Verkostung mit Voelkel das herauszufinden.
Gesunde Lebensmittel aus gesunden Strukturen: zum Beispiel Säfte der Firma Voelkel
Gesunde Lebensmittel aus gesunden Strukturen: zum Beispiel Säfte der Firma Voelkel

In einer von vielfältigen Krisen bedrohten Welt ist jeder Griff ins Regal ein Stimmzettel. Jeder Kauf ist eine Abstimmung für oder gegen eine gesunde Umwelt, faire Arbeitsbedingungen und Tierwohl. Lebensmittel können auf vielschichtige Weise gesund oder ungesund sein. Für die Konsument*innen genauso wie für die Landwirt*innen oder die Tier- und Pflanzenwelt. Der Sekundärnutzen ökologischer Landwirtschaft wird immer wichtiger. Das „Was ist gesund für mich?“ ist gerade in Zeiten globaler Pandemien von großer Bedeutung, aber das „Was ist gesund für meine Umwelt?“ wird immer wichtiger. „Menschengesundheit nur mit Planetengesundheit“ ist ein zentrales Leitmotiv von Slow Food.

Die Naturkostsafterei Voelkel unterstützt und honoriert das Engagement von Landwirt*innen, die sogenannte samenfeste Sorten auf ihren Feldern kultivieren. Diese auf Geschmack, Bekömmlichkeit und regionale Gegebenheiten gezüchteten Sorten sind ein Gegenentwurf zu den meist allein auf Ertrag optimierten Hybriden der globalen Saatgutkonzerne, die dazu noch die Bäuer*innen in Abhängigkeit bringen, da sie nicht vermehrbar sind. Mit sicheren Abnahmemengen und fairen Preisen, die das Unternehmen unabhängig von guten oder schlechten Erntejahren garantiert, ermutigt Voelkel Anbaupartner*innen zur Umstellung und erreicht eine höhere Wertschöpfung für die Landwirtschaft.

Diskussion: Gemeinwohl-Ökonomie – unsere Wirtschaft steht auf dem Kopf

Seit 85 Jahren steht der Leitgedanke „Verantwortung für Mensch und Natur“ im Mittelpunkt des Tuns der Familie Voelkel. Im Jahr 2020 wurde dieser Nachhaltigkeits-Ansatz erstmals auch messbar gemacht. Denn als eines von mittlerweile 800 Unternehmen hat sich Voelkel nach den Prinzipien der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) bilanzieren lassen. Boris Voelkel und Ole Müggenburg zeigen, dass eine andere, eine empathische Wirtschaft möglich ist. Sie gehen der Frage nach, was diese globale Bewegung, die sich in über 35 Ländern für eine neue Form der sozial, ethisch und ökologisch nachhaltigen Wirtschaft einsetzt, für die gelebte Praxis bei Voelkel bedeutet. Und was bedeutet Gemeinwohlökonomie für die Wirtschaft der Zukunft? Ist eine Transformation ohne Revolution möglich? Und warum gilt das „Fridays for Future für Erwachsene“ aktuell als eines der vielversprechendsten und meistdiskutierten alternativen Wirtschaftsmodelle?

  • Boris Voelkel, Geschäftsführer Voelkel GmbH, Vorstandsmitglied bei demeter Deutschland e.V und Saatgut e.V., ist einer von drei Brüdern in der Geschäftsführung des Familienunternehmens in vierter Generation und dort verantwortlich für den Einkauf der Rohwaren.

  • Ole Müggenburg, International PR Coordinator der Gemeinwohlökonomie und Mitglied des Voelkel Kommunikationsteams

  • Begrüßung: Dr. Nina Wolff, Vorsitzende Slow Food Deutschland e.V.

  • Moderation: Stella Diettrich, Slow Food Deutschland e.V.


Verkostung: „Charaktervolle Lebensmittel, die Leib und Seele nähren“

Verkostung mit Boris Voelkel und Christoph Simpfendörfer, Generalsekretär Demeter International e.V. Bereits in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts kultivierten Margret und Karl Voelkel nach den damals revolutionären Ideen der biodynamischen Landwirtschaft. „Charaktervolle Lebensmittel, die Leib und Seele nähren“, so formulierten sie es in ihren Erinnerungen. Ziele, für die auch der Demeter Verband bis heute steht.

Gemeinsam mit Christoph Simpfendörfer haben wir samenfeste Gemüsesäfte von Voelkel probiert und von einem echten Experten erfahren, warum samenfestes Gemüse wohltuend auf Körper und Geist wirkt, welchen Beitrag es für die Planetengesundheit leistet und was die biodynamische Landwirtschaft damit zu tun hat.

Folgende Säfte haben wir für Sie ausgewählt:

  • Feldfrischer Möhrensaft (0,7l)
  • Feldfrischer Rote Beete Saft (0,7l)
  • Rote Beete Ingwer Direktsaft (0,7)
  • Tomate Direktsaft (0,7l)
  • Gemüsemost (0,7l)
  • Beeren-Ingwer-Shot (0,75l)

Die Veranstaltung wurde aufgezeichnet. Informationen unter:

https://www.slowfood.de/termine/termine_ueberregional/gespraechsrunde-gemeinwohl-oekonomie-unsere-wirtschaft-steht-auf-dem-kopf

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