Weinreise an die Nahe vom 03. bis 05.10.2018

Weinreise an die Nahe vom 03. bis 05.10.2018

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Die erste Weinreise unseres Conviviums führte vom 03.10.2018 bis 05.10.2018 an die Nahe. Auf dem Weg besuchten wir zunächst die Abtei St. Hildegard in Eibingen (Rheingau). Die noch heute von Schwestern des Benediktinerinnenordens bewohnte Abtei geht auf eine Gründung der Kirchenlehrerin und Heiligen Hildegard von Bingen (1098-1179) zurück. Martina Hartmann-Menz führte uns in die Zeit und Gedankenwelt des 12. Jhd. ein, nicht ohne kritische Anmerkungen zur teilweise verklärenden Sicht der Gegenwart auf diese außergewöhnliche Frau. Unsere nächste Station war dann der Rupertsberger Gewölbekeller in Bingerbrück, wo wir weitere Einblicke in das Leben der Hildegard von Bingen erhielten.

Mit dem Weingut Zwölfberich in Langenlonsheim begann der önologische Teil der Reise. Dieses mit einer Fläche von 33 ha seit 20 Jahren nach dem Prinzip der Demeter-Weinwirtschaft arbeitende Weingut kann auf eine Weinbautradition seit 1711 zurückblicken. Bei einer Führung durch die Weinberge und den Betrieb wurde uns die besondere Bewirtschaftungsform vorgestellt: große Abstände zwischen den Rebreihen, Verzicht auf chemischen Pflanzenschutz und weitgehende Handlese ergeben am Ende ein „Landschaftserlebnis im Glas“, das uns überrascht und überzeugt hat. Eine weitere Station des ersten Tages war das VDP Weingut Kruger-Rumpf, das mit exzellenten, aber auch hochpreisigen Weinen begeisterte.

Der nächste Tag begann mit einem Besuch des Weingut Crusius, wo Ingrid und Rainer Schulmeyer vom Convivium Donnersberger Land – Glantal zu uns stießen. Der anschließende Besuch beim Weingut Jakob Schneider wird allen in Erinnerung bleiben. Die Weinprobe, durchgeführt von der Seniorchefin, Jahrgang 1934, geriet zeitweise zu einem Spektakel, gespickt mit Gedichten und Weinweisheiten. Beeindruckend war aber letztlich ein außergewöhnliches Preis-Leistungsverhältnis, das zu umfangreichen Weinbestellungen vor Ort führte. Das Weingut Dönnhoff, ein Spitzenweingut des Anbaugebietes, überzeugte mit seiner klaren und schnörkellosen Rebsorteninterpretation, das Weingut Funck-Schowalter bleibt mit einer herrlichen Wanderung und Fahrt durch die Weinberge in Erinnerung.

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Der letzte Tag unserer Reise begann um 9.00 Uhr mit einer Sektverkostung beim Weingut Bamberger. Es wird dort traditioneller Winzersekt aus Riesling sowie weißen und roten Burgundertrauben hergestellt. Bis zu fünf Jahren liegt der Sekt auf der Hefe. Davor muss er am Rüttelpult über Wochen von Hand langsam gedreht werden. Nach dem Besuch des Weinguts Elmar Schauss fand unserer Weinreise ihren Abschluss im Prinz zu Salm-Dalberg'sches Weingut. Im altehrwürdigen Schloss Wallhausen wird seit mehr als 800 Jahren Wein hergestellt. Mittlerweile führen die 32. Generation, Prinz Felix und Prinzessin Victoria zu Salm-Salm, das Weingut. Von Wine & Spirits wurde es zu einem der „100 Best Wineries“ ausgezeichnet.

Alle von uns besuchten Winzer waren von den einzigartigen Wetterbedingungen des Jahres 2018 begeistert. Da infolge dessen kaum Schädlingsbefall oder Fäulnis am Lesegut aufgetreten sind wird ein außergewöhnlicher Jahrgang erwartet. Erleben konnten wir in diesen drei Tagen, wie unmittelbar prägend die Handschrift der Winzerfamilien sich in den Produkten und damit in der Weinflasche nachempfunden werden kann. Einerseits Familienbetriebe, in denen drei Generationen mit unterschiedlichen Aufgaben im Betrieb anpacken und die, unterstützt von Erntehelfern aus der Region, bodenständige Weine zu ebensolchen Preisen produzieren, andererseits VDP Betriebe mit bis zu 40 ha Anbaufläche, die Lohnunternehmern einsetzen und in Toplagen große Weine für anspruchsvolle Weinliebhaber herstellen.

Besonderer Dank gilt Eberhard Volk, der die gesamte Weinreise organisierte und uns souverän und sicher chauffierte und auf manch gutes Glas Wein verzichten musste. Alle waren sich einig, dass dieser ersten Weinreise unseres Conviviums viele Weitere folgen werden.

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