Warenkunde Manna

Das Manna und seine Geschichte

Das Manna ist ein Geschenk der Natur und wird nur in Sizilien in Castelbuono, Pollina und Umgebung produziert.

Schon im Altertum war es sehr bekannt und die arabischen Ärzte schätzen es sehr. Ab dem 10 Jh wurde es durch die Meister der Salernitanischen Schule immer mehr verwendet: diese kannten es wahrscheinlich durch die grossen römischen und griechischen Terapeuthen.

Über das Manna, das aus der Mannaesche gewonnen wird, finden wir die ersten Hinweise (Kenntnisse) in einem Brief Friedrich II im Jahre 1239; Anfang des 15. Jahrhunderts wurde es soviel verwendet, daß Königin Isabella, die Gattin Friedrichs, König von Neapel, einen Zoll auf das Manna verordnete, um das Einkommen des Staates zu vermehren.

1658 schrieb Giovanni Crisost. Magneno, Professor der Medizin an der Universität Pavia in seiner Monographia „De Manna“ , daß die heilsamen Qualitäten des Manna von der glücklichen Zusammensetzung einiger Elemente abhingen: „Wachs und Naturhonig, ein feuchter Hauch, ein salpeterhaltiges Salz und eines ammoniakalisch“. Abschliessend rühmte er einige Vorzüge dieses wundervollen Naturproduktes.

Durch die Jahrhunderte hat sich die Produktion und die Ernte des Manna nicht verändert und ist vor allem rein geblieben, da in keinem Arbeitsvorgang weder verunreinigende Faktoren noch Veränderungen der Mischung vorkommen.

Wie man es gewinnt

Das Manna wird durch das Einschneiden mit Spezialmesser am Baumstamm von verschiedenen MannaEschen gewonnen, deren weiterverarbeiteter Limphsaft es ist.

Die Periode des Einschneidens und die Ernte geht von Anfang Juli bis September, es gibt aber eine enge Beziehung zwischen den klimatischen Bedingungen der Saison und der Qualität der Produktion.

Der veilchenblaue und bittere Saft, der sofort nach dem Einschneiden herausfliesst, wird durch den Kontakt mit der Luft und besonders durch die sizilianische Sonne süß und sofort am Baumstamm fest: dieses besondere Phänomen wird durch das wunderbare Zusammenkommen von verschiedenen günstigen Umweltfaktoren verursacht.

Bei der Ernte werden besondere Geräte benutzt und dadurch die zwei Hauptqualitäten erzielt:

Die Mannastangen und die weiterverarbeiteten Reste, die bei der Gewinnung der Mannastangen entstehen.

Eigenschaften

Manna ist unschädlich und ohne Nebenwirkungen (nur bei Darmverschluss, Blinddarmentzündungen, Bauchfellentzündungen und besonders schwachen Personen wird vom Gebrauch abgeraten).

Seine Vorzüge sind im wesentlichen diese: eine leicht darmanregende Wirkung und ein sehr gutes Abführmittel.

Angebracht ist es bei Verdauungsstörungen, weil es keine reizende Nebeneffekte hat und dadurch Magenentzündungen und Magendarmentzündungen vermieden werden.

Manna kann auch bei bei Verstopfung und Hartleibigkeit verwendet werden: zur Entwässerung und als Antitoxin bei Vergiftungen: bei Fällen von Hypertonie, im apoplektischen Koma; bei Askaridiasis zusammen mit Santonin, Korsika Moschus und heiligem Same; wirkt gegen Rachitismus ( Lecoq), ist brustreinigend, lösend, aufweichend und beruhigend bei Husten; abschwellend, beruhigend und reinigend bei chronischer Bronchitis, bei Rachenentzündung, bei Kehlkopfentzündung und Mandelentzündung wird es getrennt oder mit Süßholz-Extrakt, Dickkopffalteressenz, etc. verabreicht zusammen mit Kupfersalz, Zink, Zitronensaft, Tanin usw wird es zum auflösenden und desinfizierenden Gurgeln empfohlen, in Zusammensetzung mit hypertonischen Auflösungen wird es als dehydratisierend benutzt, bei der Behandlung gegen Wunden und Geschwüren und vor allem bei Krampfadern vermindert es die Schwellung, fördert es das Abschwellen, eine Reinigung und eine manchmal schnelle Vernarbung; mehr oder weniger konzentrierte Auflösungen bei verschieden gynäkologischen Krankheiten, besonders dann, wenn eine Verminderung von starken Ausscheidungen nötig ist.

In der Augenheilkunde als Augentropfen bei verschiedenen Krankheiten, unter anderem bei kalkigen Flecken, Leukoma, Gerontoxon (Greisenbogen), bei Zuckererkrankungen als Süßstoff, da es den Blutzuckerspiegel nicht verändert, und keine Zuckerharne erzeugt. Es hat eine gallentreibende Wirkung, da es die Gallenblase und Gallenwege von ihrem Inhalt befreit.

Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung der 1. Vorsitzenden des regionalen SF-Conviviums, Sig.na. Cecilla Gualberti.(www.mannamielegusto.it), mit der ich mich anlässlich unseres Besuches in der Stadt Castelbuono im Juni 2008 getroffen habe.

Manfred Vorbrugg

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