Testessen Gänsweid in Wertingen 08.10.2020

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Gänsweid, Wertingen, 
Testessen am 08.10.2020

Im Zentrum der Stadt Wertingen, mit Terrassenblick auf die Zusam, liegt das Restaurant, Café, Weinbar Gänsweid.
Ein denkmalgeschütztes Gebäude, ehemals Schmiede, später Autowerkstatt, dessen Charm nach der Sanierung 2010 erst so richtig zur Geltung kommt. Alte und neue architektonische Elemente ergänzen sich zu einem modernen Restaurant mit historischem Flair.

Das berufserfahrene Paar: Chefkoch Markus Eger und die Restaurantfachfrau Sabine Simon, beide IHK-Prüfer mit mehrjähriger Erfahrung in verschiedenen Restaurationen haben sich unter dem Motto „nicht essen um zu leben, sondern leben um zu essen“ im Gänsweid der „schwäbisch-mediterranen“ Küche verschrieben.

Genießen kann man die Kreationen auf der Terrasse oder im baulich strukturierten Restaurant, an der Bar, am Kaminfeuer oder mit Blick in die offene Küche. Insgesamt verfügt das Restaurant über 58 Innenplätze. Der Gastraum und eine Toilette sind barrierefrei.

Die Gänsweid bietet eine täglich variierende Mittagskarte und eine Abendkarte. Beide Karten beinhalteten jeweils fünf Gerichte, abends erweitern fünf Vorspeisen die Karte. Die Speisekarten sind im Internet aktuell abrufbar.
Die Karte gibt leider keine Auskunft über die Herkunft und die Erzeugung der eingesetzten Produkte. Dieser Umstand erschien uns umso unverständlicher, da die Weinkarte vorbildlich über Herkunft und Anbaumethode Auskunft gibt. Hier finden sich auch alkoholfreie Proseccos des Slow-Food-Produzenten Jörg Geiger. Die Biere werden von den regionalen Schwanenbrauerei, Brauhaus Riegele und Lauterbacher bezogen. Dazu Adelholzener Mineralwasser.

Wildschweinsauerbraten.jpgWir wählten für unsere Testessen Wildschweinsauerbraten mit buntem Gemüse und Spätzle, Rehnüsschen an Waldpilzen und Kroketten, Schluzkrapfen auf Spinat und Stoppelpilzen sowie ein Saiblings Filet auf Fenchel mit Schnittlauchsoße und Kartoffeln.
Dazu als Vorspeisen Kürbiscremesuppe, Tafelspitzsülze mit Nordseekrabben und einen Vorspeisensalat. 

Rehnüsschen.jpgDie gewählten Gerichte umfassten sowohl das günstigste Essen der Karte mit 19,50 € sowie das teuerste, nach Beilagen Änderung, mit 32,- €. In der täglich wechselnden Mittagskarte liegen die Preise für die Gerichte knapp über 10,-- €.

Der professionelle Service ist aufmerksam und zuvorkommend ohne aufdringlich zu wirken. Wir fühlten uns trotz sehr differenzierten Bestellungen ausnahmslos sehr gut beraten, bedient und herzlich willkommen.

Die Gerichte waren sehr appetitlich angerichtet ohne in der Dekoration verkünstelt zu wirken. Ein Augenschmaus ohne Ausnahme. Die Zubereitung und der Geschmack konnten unsere hohen Erwartungen in jedem Fall erfüllen. Zubereitet werden die Speisen jeweils frisch. Die Portionen waren ausreichend, erwähnenswert der hervorragende Espresso welchen wir uns zum Abschluss gönnten.

Auf Nachfrage wurde die Herkunft des Wildes aus heimischer Jagd genannt, das Kalbfleisch wurde überregional bezogen. Laut Frau Simon werden die eingesetzten Produkte nach ihrer Qualität, weniger nach ihrer Herkunft ausgewählt. Leider hat die Verwendung von Bio-Produkten noch keinen Einzug in die Küche gehalten, was der ansonsten sehr feinen und kreativen Küche gut anstehen würde.

 Fazit:
Die Gänsweid ist ein hervorragendes Restaurant, dessen gehobene Qualitätsansprüche sich in der Qualität und der Zubereitung der Speisen wie auch in den Preisen widerspiegeln. Die Küche ist ausgesucht und individuell. Das Ambiente rundum zum Wohlfühlen.
Der regionale Aspekt und die Einbeziehung der Produktionsfaktoren der eingesetzten Rohstoffe über ihre Qualität hinaus findet bisher wenig Eingang in die Küche. Dieser Umstand steht einer Aufnahme in den SlowFood Genussführer leider im Weg.

Die Gänsweid,
Gänsweid1, 86637 Wertingen. Tel.: 08272/642132; www.gaensweid.de
Öffnungszeiten: Mo – Fr 11:30 bis 14:00 Uhr und 18:00 bis 22:00 Uhr
Samstag 18:00Uhr bis 23:00 Uhr
Sonntag 11:30 bis 14:00 Uhr und 17:30 bis 22:00 Uhr
Mittwoch Ruhetag, Küche bis 21 Uhr

Verfasser: Tobias Bizer

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