Fleischwurstverkostung am 13. April 2019

Fleischwurstverkostung am 13. April 2019 - 23 Fleischwurstinteressierte wählten ihre persönlichen Favoriten

Diesen Nachmittag werden wir so schnell nicht vergessen – es gab Fleischwurst satt. Und Martina Hartmann-Menz, die die Veranstaltung im Namen von Slowfood organisiert hatte, sagte nicht von ungefähr gleich zu Anfang: „Heute geht niemand hungrig nach Hause“!


20190421_191507.png15 Fleischwürste von 15 verschiedenen Produzenten sollten verkostet werden, jeweils kalt und warm. Natürlich als Blindverkostung – keiner wusste, wessen Produkt er sich gerade auf der Zunge zergehen ließ. Nur Martina, die fleißig eingekauft hat, hatte natürlich die Auflösung parat. Aber dazu am Ende mehr. Zunächst einmal hörten wir uns einen lehr- und humorreichen Vortrag über die Fleischwurst an. Metzgermeister Dietmar Laux, seine Zeichen auch stellvertretender Obermeister der Fleischer Innung Limburg-Weilburg, unterhielt uns mit allerlei Fakten. Von den alten Griechen über die Stadt Lyon im Mittelalter, bis zum heutigen Saarland schlug sich der 20190421_191547.pnghistorische Bogen. Im Saarland heißt die Fleischwurst heute noch „der Lyoner“ und ist als „Steak des Bergmannes“ bekannt. Weiterhin hörten wir Wissenswertes über die Herstellung. Eine Fleischwurst besteht aus Rind- und Schweinefleisch, Speck und Eis – dazu kommen dann je nach Rezeptur die geheimen Gewürze, wie z.B. Kardamon, Kurkuma, Muskat, Koriander, Knoblauch oder Ingwer. In Därme gefüllt wird die Masse leicht geräuchert und dann gebrüht. Zitat Laux: „Eine gute Fleischwurst hat ein zartrosa Aussehen, eine feste Konsistenz und einen würzig-aromatischen Geschmack." Gut eingestimmt begannen wir dann mit der Verkostung. Die Fleischwürste standen alle schon kalt und in Scheibchen geschnitten parat, das warme Pendant kam dann nach und nach dazu. Jede Fleischwurst wurde einzeln in Tüten im Wasserbad erhitzt, damit es zu keinen Geschmacksübergreifungen kommen konnte. Die ersten 30 Minuten war die Schlagzahl der teilnehmenden Verkoster recht hoch – doch je mehr Würste aus dem heißen Wasserbad ihren Weg auf die Verkostungsteller fanden, umso langsamer und pausenbetonter wurde die Verkostung – also ganz slow 😉

20190421_191255.pngJeder Teilnehmer hatte eine Verkostungsliste mit Platz für eigene Notizen und 24 Klebepunkte, die er nach Gusto auf den Nummernzetteln der ihm schmeckenden Würste verteilen konnte, aber nicht mehr als 5 pro Wurst. Am Ende wurden die Punkte gezählt und dann schritt Martina zur Auflösung. Die Spitzenplätze 1 – 3 teilten sich die Fleischwürste der Metzgereien Blum aus Diez, Mühleisen aus Selters und Grasmehr aus Weilburg-Gaudernbach. Aber 20190421_191417.pngauch fast alle anderen Würste fanden ihre Befürworter. Geschmack ist und bleibt individuell und bekanntlich kann man darüber nicht streiten. Eins allerdings erfreute das Slowfood Herz: Die eine Fleischwurst vom Discounter hatte tatsächlich eines der schlechtesten Ergebnisse. Womit wir bewiesen haben: Die Fleischwurst lügt nicht! Es war eine spannende, lehr- und kalorienreiche Veranstaltung. Und was anfänglich bereits angedroht wurde: Niemand ging hungrig nach Hause.

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