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Das Geheimnis von Dettelbach ( Franken ) –

Die Geschichte der Muskazinen

Hauptsaison hat das Gebäck vom Frühjahr bis in den Herbst, wenn die Wallleute den Ort bevölkern, nachdem sie zur Wallfahrtskirche „Maria im Sand“ gezogen sind.

Mit der Wallfahrt und dem Frankenwein hängt nach Überlieferung auch die Entsehung der Muskazinen zusammen.

Sie ist legendären Ursprungs.

Der sündenbeladene Ritter Kunrad von Tierberg wollte auf Betreiben seines Eheweibes an „Maria Himmelfahrt“ von seiner Burg am Kocher nach Dettelbach , um Buße zu tun.

Sein Nachbar auf dem Weg zur Kirche war ein Dettelbacher Zuckerbäcker, der am Abend zuvor zu tief ins Glas geschaut hatte und einen märchenhaften Durst spazieren trug.

Seinem jammernden Mit-Büßer verabreichte der Ritter, wie er es auf einem Kreuzzug ins Heilige Land nach dem Genuss des Weines aus Damaskus gelernt hatte, einige Muskatstückchen, die der Zuckerbäcker kaute.

Sie befreiten ihn von seinem Durst.

Daheim in der Backstube experimentierte er mit diesen und anderen Gewürzen und schuf ein Gebäck, das er Muskazinen nannte.

Sie sollen seither anstelle der Muskatstückchen von Wallfahrern, die zuviel gebechert hatten, als Durstlöscher gekaut worden sein.

Nach einer anderen Version soll der Zuckerbäcker seinen Durst durch Lutschen an einer Zimtstange gelöscht haben.

Neuartig und einmalig sollte auch die Form des Feingebäcks sein.

Der Bäcker, dem der Ruf eines gutgekleideten Mannes anhing, wählte – wohl in Beziehung auf seiner Marotte – für seine Neuschöpfung die Form einer Krawattenschleife.

Diese Backform schnitze er selbst aus Holz.

Diesen Text erhielten wir von einem der beiden Bäcker, die ausschließlich berechtigt sind, die Muskazinen herzustellen, Herrn Peter Achtmann, Falterstrasse 24 in

97337 Dettelbach, für dessen Genehmigung zur Veröffentlichung wir uns bedanken.

Manfred Vorbrugg, im Mai 2009

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