Die Milch macht`s

Die Milch machts!
Aber nicht irgendeine! Denn im Grunde gibt es eine Vielzahl von Milchen, und -setzen wir die SlowFood Kriterien- an, so schätzen wir insbesondere jene Milch, die von artgerecht gehaltenem gesundem, nicht hochleistungsgezüchtetem Milchvieh stammt, das Weidehaltung genießt und wiederkäuergerechte Nahrung basierend auf ökologischer, im besten Falle auf Basis biodynamischer Landwirtschaft erhält, und wir sprechen von einer Milch, die möglichst viele Inhaltsstoffe aufweist, frisch im Sinne von schonend verarbeitet ist und eine nur kurze Verweilzeit bis zum Verzehr hat.
Sehr hohe Maßstäbe und ein viel diskutiertes Thema! Erst recht vor dem Hintergrund des aktuellen Agrar- und Milchwirtschaftssystems!
Indem wir am 28.09.2019 den Agrarbetrieb Priborn besuchten, wollten wir als Slowfoodmannschaft des CV Mecklenburgische Seenplatte auf der einen Seite mehr über die täglichen Herausforderungen sowohl in der konventionellen als auch in der ökologischen Landwirtschaft erfahren, aber andererseits auch anerkennen, dass sich hier ein Landwirt namens Gerben Weersink zusammen mit seinem Team schon mal auf den Weg gemacht hat, nachhaltige Milchwirtschaft zu betreiben. Die ursprüngliche Anbindehaltung auf dem ehemaligen LPG-Gelände ist längst passe`. Vielmehr grasen seine Rindviecher mittlerweile überwiegend auf der Weide oder bekommen das selbst produzierte Heu. Die Biozertifizierung (Naturland) ist unterdessen auch durch. Zwei Jahre dauerte die Umstellung von konventioneller auf biologische Landwirtschaft. Was da alles dranhängt, war wichtig zu erfahren und sollte im Grunde jedem Verbraucher bewusst gemacht werden, damit dieses wertvolle Lebensmittel und deren Produzenten die notwendige Würdigung erfahren.
Ob Gerben Weersink zukünftig und auf Dauer auch einen angemessenen Milchpreis für seine nunmehr ca. 6000 kg/Tag Bio- und Heumilch realisieren wird, bleibt abzuwarten und zu wünschen.
Für die Kenner und Milchliebhaber: Die Rohmilch kann vom Automaten bezogen werden, der auf dem Betriebsgelände in Priborn steht.
Der lehrreiche Ausflug der Gruppe wurde mal wieder zum Fest, als diese im Anschluss an die Führung mit einem Kaffeebüffet überrascht wurde. Unser Dank geht hier an Bianka und Melanie für die leckeren selbstgebackenen Kuchen und das liebevolle Arrangement.
Einige Slowfoodies zogen noch weiter nach Boek zu den Zuchtteichen der Müritzfischer, wo anlässlich des Abfischens ebenfalls gefeiert und natürlich frischester Fisch feilgeboten wurde.
Es war also mal wieder ein richtig gelungener Tag – informativ und genussvoll! Dank an alle Beteiligten!
Die Themen Fisch und Milch bleiben im Jahr 2020 übrigens im Fokus von Slow Food, so dass es auch hier noch viel zu hören und lesen gibt.

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