schneckentreff_29082007

29.08.07:Champager unter den Bieren

Leicht, fruchtig und belebend sollen die Getränke des Sommers sein. Cidre, Frizzante, Prosecco und Champagner fallen uns schnell dazu ein. Allerdings gibt es unter ihnen nur selten Altes neu zu entdecken.

Anders dagegen beim Bier: Eine fast ausgestorbene Art des Bierbrauens kommt aus dem nahegelegenen Westen, aus dem Pajottenland um Brüssel. Nur dort und nirgendwo sonst werden die traditionsreichen Lambics gebraut und gelagert. Sie sind spontan vergoren und werden mindestens 12, meist jedoch über 18 Monate in Eichenfässern gelagert. Aus ihnen werden in Flaschengärung Geuze und Kriek hergestellt. Geuze gewinnt mit zunehmender Lagerung an Charakter und Körper – mehr als 20 Jahre sind Gold wert. Kriek – flämisch für Kirsche – diente ursprünglich der Verwertung von großen Kirschernten. Es entsteht durch Mitvergären von Kirschen im Fass.

Lambic ist ein sehr trockenes, komplexes, schaumloses Bier, Geuze hat hohe Säureanteile und Fassaromen, Kriek und Framboise (Himbeer) zeichnen sich durch das Verhältnis von Frucht und Süße aus. Leider gibt es nur noch weniger als zehn Lambic-Brauer und Geuze-Sticker rund um Brüssel, die vornehmlich vom US-Export leben. Dabei sind die ungewöhnlichen Biere eine prima Alternative zu flaschenvergorenen Schaumweinen, da sie leicht und trotzdem komplex – und überaus erhaltenswert sind.

Die Bierexperten Martina Nehls-Sahabandu und Ralf Bindel stellen einige von ihnen und ihre Herkunft vor und lassen sie verkosten, auf dass sie auch im Bierland Deutschland neue Freunde finden.

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