280109 Lesung

28.01.2009 Lesung: Dr. P. Peter:Die Kulturgeschichte der Deutschen Küche

Unser Schneckentreff am 28-1-09, fand diesmal als Kooperationsveranstaltung in der Buchhandlung Koethers & Röttsches statt. Der Buchautor Dr. Peter Peter stellte sein Buch "Kulturgeschichte der deutschen Küche"  in launiger Form vor. Überraschend für viele Zuhörer, kann man bereits deutsche Küche im frühen Mittelalter an Hand von alten Handschriften festmachen. Bis in die Neuzeit wurden 40 % aller Schriften, später Bücher, zu diesem Thema in deutscher Sprache verfasst. Erst nach der Reformation änderte sich die Situation. Die neue Religionslehre trat Genusssucht in jeder Form kritisch gegenüber, wozu auch das Essen zählt. Es ist nur noch unser tägliches Brot, was uns ernährt.

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Gott sei Dank, dies hat sich inzwischen doch geändert. Bereits die berühmte Köchin und Gewerbeschullehrerin Henriette Davidis aus Wetter hat ein allgemeines Kochbuch verfasst, welches noch zu ihren Lebzeiten eine starke Verbreitung fand. Noch heute sehen Ruhrgebietsköche Henriette Davidis als ihre Stammmutter an, wenn sie Ruhrgebietsküche kochen. Dr. Peter wies darauf hin, dass dies nicht ganz korrekt ist. Ihr Kochbuch steht weniger für regionale Küche, als vielmehr für die deutsche bürgerliche Küche. Es ist das erste Kochbuch, das über ganz Deutschland Verbreitung fand.

Dr. Peter ging auch auf die Slow Food Organisation ein und stellte die italienischen Wurzeln dar. Er verwies auf die Slow Food Philosophie: "Gut, Sauber, Fair". Dies bezieht sich auf die Erzeuger, die Genusshandwerker, die Gastronomie und ebenso auf die Verbraucher. Wir sollen alle das Kulturgut "Essen" schützen und pflegen und dafür Sorge tragen, möglichst regionale Produkte, in traditionellen Rezepten, die der modernen Ernährungslehre angepasst sind, zu verwenden. Besonders wichtig ist aus frischen Zutaten selbst zu kochen und Convinienceprodukte zu meiden. Auch sollen wir uns im Sinne des italienischen Slow Food- Wirtshausführers besonders um die noch verbliebenen Wirtshäuser kümmern und sie in ihrer Existenz  fördern. Es geht hier nicht vordringlich um teure Spitzengastronomie, sondern um bezahlbares Essen, das nicht Fastfood- oder Imbissbuden-Essen sein sollte.

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Über Fünfzig Zuhörer waren über den spannenden Vortrag des Autors, der mit einigen Zitaten aus seinem Werk gewürzt war, gefesselt. Sie hatten Gelegenheit, das Buch mit persönlicher Widmung im Anschluss zu kaufen. Mitglieder von Slow Food CV Mittleres Ruhrgebiet hatten für das leibliche Wohl der Zuhörer gesorgt.

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Es wurden kleine westfälische Häppchen zusammen mit einem Glas Weißburgunder aus der Pfalz, geliefert von der Weinhandlung Julius Meimberg, serviert.

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