Chocolat (02/08)

Vom bitteren Getränk zur edlen Schokolade

Zur ungewöhnlichen, sonntäglichen Stunde (11:00 Uhr) trafen sich 13 Leckermäuler im schönen Laden „chocolat in der Hutergasse in Nürnberg, um nicht der fränkischen Bratentradition zu frönen, sondern edle Produkte aus der Kakaobohne zu probieren. Unter charmanter Leitung wurden wir sowohl praktisch als auch theoretisch in die Welt des Kakaos und der Schokoladenherstellung eingeführt. Begleitet wurden die Ausführungen von zahlreichen Bildern.

Es würde zu weit gehen, den informativen theoretischen Teil hier wiederzugeben und deshalb verweise ich alle Interessenten auf zwei gute Internetseiten. Sowohl der lesenswerte Artikel zur Schokolade bei „Wikipedia“ als auch die Seite des „Info-Zentrums Schokolade“ bieten alle wichtigen Informationen und auch noch weiterführende Links.

Konzentrieren wir uns deshalb auf den praktischen Teil: Zu Beginn lernten wir, wie man Schokolade eigentlich verkostet. Man hält dazu ein Stück zwischen den Fingern und reibt es leicht. Die Wärme setzt erste Aromen frei, welche „erschnüffelt“ werden (aber Vorsicht vor den braunen Nasenspitzen!).

Anschließend legt man das Stück auf die Zunge, um es zwischen dieser und dem Gaumen schmelzen zu lassen. Die sensorische Prüfung kann dann beginnen. Es ist erstaunlich, welche differenzierten und unterschiedlichen Aromen in den verschiedenen Schokoladen stecken.

Als Basis und zum Einstieg bekamen wir drei reinsortige Schokoladen serviert. Jede bestand aus einer speziellen Kakaobohne. Davon gibt es drei Grundtypen oder Varietäten:

Die sehr hochwertige, aber im Anbau äußerst empfindliche und daher inzwischen eher seltene „Criollo“, dann die weltweit häufigste (da robust und weniger empfindlich) – aber geschmacklich weniger vielfältige „Forastero“ und die relativ neue Variante, die aus einer Kreuzung der vorgenannten entstand, der „Trinitario“. Wir mussten in einer Blindprobe die Typen erkennen (was einigen von uns auch tatsächlich gelang).

Anschließend konnten wir unterschiedlichste Schokoladen renommierter Hersteller probieren. Wir kosteten außerdem geröstete Kakaobohnen und Kakaosplitter, hielten (schnell schmelzende) Kakaobutter in den Händen, probierten eine Schokolade von „Domori“, welche zu 100% (!) aus Kakao bestand und wurden im Laufe dieser zwei Stunden immer satter. Dass Schokolade außerdem stimmungsaufhellende Wirkung hat, wurde ebenfalls deutlich. Zum Abschluss durfte sich jeder von uns noch eine Tafel Schokolade aus dem Laden aussuchen und mit nach Hause nehmen.

Es war eine wirklich interessante und geschmacklich anspruchsvolle Veranstaltung in angenehmer Atmosphäre. Vielen Dank an unsere nette Referentin und das „chocolat“. In Zukunft sind wir sicher für feine, hochwertige Schokoladen sensibilisiert.

Was außerdem festzustellen bleibt: Nach der Veranstaltung gelüstete es so manchen von uns nach einem deftigen Essen und witzigerweise trafen sich einige der Teilnehmer kurz darauf in einer nicht allzu weit entfernt gelegenenen, berühmten Bratwurstküche wieder (wir sind halt doch in Franken).
peter schubert

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