Tafelrunde 08/07 (08/07)

Die Abokiste....

Herr Jürgen Ewald, Geschäftsführer der „Abo-Kiste“ des Landgutes Schloss Hemhofen, hielt einen interessanten Vortrag über die Entstehung und Vermarktung der Idee der „Abo-Kiste“. Dieser urheberrechtlich geschützte Begriff hat nichts mit einem Zeitungsabonnement zu tun, sondern präsentiert ein unterschiedliches Angebot und eine individuelle Zusammenstellung vorwiegend regionaler Bio-Produkte. Entstanden ist diese Art der Vermarktung, als das Landgut der Familie Winkler von Mohrenfels 1985 auf ökologischen Landbau umgestellt wurde. Das Landgut betreibt Landwirtschaft, Schweinezucht, Teichwirtschaft und Anbau nach Demeter-Richtlinien, d.h. es werden u.a. keine Düngemittel eingesetzt und die Felder     sehr viel in Handarbeit bearbeitet.
Nachdem in der „Abo-Kiste“ neben Obst und Gemüse auch Molkereiprodukte, Teigwaren und Fleisch zu finden sind, wird natürlich aufgrund der großen Sortimentsnachfrage, auch von anderen Öko-Lieferanten oder Demeter-Produzenten zugekauft.
Der Kunde kann verschiedene Varianten wählen, von der „Single-Kiste“ bis hin zur „Familienkiste“. Mittlerweile ist neben den „Überraschungssortimenten“ auch eine gezielte Bestellung der Artikel möglich. Die Ware wird einmal in der Woche ins Haus gebracht. Derzeit sind rund 20 Mitarbeiter beschäftigt, die in einem Umkreis von Bamberg, Herzogenaurach, Lauf und Nürnberg/Fürth ca. 4500 Kunden beliefern.
Sorgen bereitet den Bio-Lieferanten derzeit der Einbruch der Discounter in den Bio-Markt, welche mit dem Einkauf von großen Mengen die Ware verknappen und Bio-Produkte zu niedrigeren Preisen anbieten als die Bio-Läden. Bedenklich sind dabei auch die teilweise aberwitzigen Lieferwege der Grundprodukte. Stichwort: Bio-Zwiebeln aus Ägypten.
Trotzdem ist sich Herr Ewald sicher, dass die Vermarktung durch die „Abo-Kiste“ weiterhin bestand haben wird und sich sogar noch ausweitet, da sie soweit wie möglich frisch vom Hersteller direkt zum Kunden liefern können und keine weiten Anfahrtswege haben. Regionalität, wie sie von Slow Food favorisiert wird!
Die Abo-Kiste verzichtet auch auf kostenaufwändige Werbung. Mund-zu-Mund-Propaganda und Information per Internet stellen die bisherigen Verbreitungswege dar. Ein sehr guter Werbeträger sind allerdings die auffälligen Lieferfahrzeuge! So werden Kosten gespart, die letztendlich dem Endverbraucher zugute kommen.
p. r-h.
P.S.:
Am 9.9. feiert die „Abo-Kiste“ ihr traditionelles Hoffest auf dem Landgut in Hemhofen (direkt beim Schloss). Dies ist eine gute Gelegenheit, alles vor Ort anzusehen!

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