Genussradeln im Ortenburger Land vom 24. bis 26. September 2021

„Auf die Radeln – hupf“ hieß es wieder am letzten Septemberwochenende 2021. In schon bewährter Kooperation zwischen dem ADFC Regensburg, dem Evangelischen Bildungswerk Regensburg (EBW) sowie den Slowfood Konvivien Niederbayern und Regensburg-Oberpfalz radelten 20 Teilnehmer*innen bei strahlendem Herbstwetter durch die wunderschöne Landschaft von Niederbayern.

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Von Vilshofen entlang der Vils war der erste Stopp die Klosteranlage Aldersbach. Dr.
Carsten Lenk vom EBW berichtete im Klostergarten über die wechselvolle Geschichte des Klosters. Aufgrund von umfassenden Renovierungsarbeiten ist die Klosterkirche leider bis 2024 geschlossen.
Weiter verlief die Tour über Aidenbach und Egglham zum Hausberghof von Anton Dapont, der dort Turopolje- und Berkshire-Schweine, Alpine Steinschafe, Aubrac-Rinder und Bayerische Landgänse hält.

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In seiner Jausenstation wurden wir mit hervorragenden
Produkten seiner Tiere verwöhnt – die Jausenstation ist bei schönem Wetter immer am
Wochenende geöffnet. Anton Dapont informierte uns über seine Philosophie, die Haltung der alten, vom Aussterben bedrohten Haustierrassen und der Vermarktung seiner Bioprodukte.

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Nach der ausgiebigen Rast musste erst einmal das tertiäre Hügelland überwunden werden, bevor wir dann entlang der Wolfach zu den Wallfahrtskirchen Grongörgen und Sammarei fuhren. Am Samstagabend erreichten wir dann Ortenburg, wo wir von der Pfarrerin Sabine Hofer im Gemeindezentrum herzlich empfangen wurden und die evangelische Marktkirche mit dem Hochgrab der Ortenburger Grafen besuchen durften.
Das Ortenburger Land stellt in kulturhistorischer Hinsicht eine Besonderheit dar: 1563 führte Graf Joachim in Ortenburg die lutherische Lehre ein. Ortenburg wurde dadurch zu einer Enklave im katholischen Umland. 1626, während des Dreißigjährigen Krieges, siedelte Graf Friedrich Casimir Glaubensflüchtlinge aus Österreich rund um Ortenburg an. Sie brachten auch ein kulinarisches Erbe mit: die zahlreichen Äpfel- und Birnbäume auf den Streuobstwiesen – und das Wissen für die Verarbeitung zu Most und edlen Bränden.

Der erste Tag wurde von einem viergängigen Menü – wahlweise vegetarisch oder Fleisch - in der „Moststube zum Hammel“ am Marktplatz gekrönt. Das einfache, aber authentische Lokal wurde auch in den Slow-Food Genussführer aufgenommen. Unser Besuch war für die mit radelnden Niederbayerischen Slowfood Freunde Georg Flingelli und Franz Anneser Anlass, den Gastgebern, Martina Holzeder und Karl Hweblich an diesem Abend ihre Urkunde zur Aufnahme in den neuen Genussführer 2021/22 zu überreichen.

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Am nächsten Morgen besuchten wir das sehenswerte Ortenburger Renaissance-Schloss
und bekamen im Rahmen einer Führung einen Einblick in die bewegte Geschichte der
Ortenburger Grafen. Anschließend radelten wir nach Fürstenzell, wo wir einen Blick in die barocke Klosterkirche werfen konnten. Danach ging es entlang des Sulzbachs hinunter ins Inntal, das wir bei Neuhaus erreichten.

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Bei der Mittagseinkehr in der Klostertaverne in Vornbach am Inn konnten wir nochmal die Sonne im Gastgarten genießen, bevor wir am „grünen“ Fluss entlang weiter nach Passau fuhren.
Ulrich v. Spiessen
Tourleiter ADFC Regensburg / Slowfood Konvivium Regensburg-Oberpfalz

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