schneckentreff_28062006

28.06.06: Geschmacksverstärker

Der erste Schneckentreff in den Sommerferien war mit ca. 15 Teilnehmern nicht so stark besucht wie gewohnt, dafür umso gemütlicher und geselliger. Dafür sorgte nicht zuletzt der z.T. recht launige Vortrag von Christian Barke zum Thema Geschmacksverstärker, der beleuchtete, mit welchen Tricks die Lebensmittelindustrie den Verbrauchern Qualitäten vorgaukelt, die in ihren Produkten gar nicht vorhanden ist. So ist z.B. die Aromatisierung aller Erdbeerprodukte mit wirklichen Erdbeeren gar nicht möglich – so viele Erdbeeren werden auf der Welt gar nicht angebaut.

Der Vortrag ist dieser Mitgliederinfo im vollen Wortlaut angehängt. Zur Illustration des Themas wurden verschiedene industriell hergestellte Kartoffelsalate verköstigt, einer mit Geschmacksverstärkern und einer ohne, sowie eine Öko-Fleischwurst zum Kilopreis von 15 Euro und die Fleischwurst von Aldi zum Kilopreis von 2,45 Euro. Bei den Salaten war die Meinung geteilt. Der Edeka Salat war in seiner Optik ansprechender, während der 2. Salat (ohne Geschacksverst./Farbe) frischer schmeckte, aber in seiner Textur nicht perfekt war. Interessant war, dass die Aldi-Fleischwurst die Vorstellung einer Fleischwurst viel eher traf als die Öko-Wurst. Die Aldi-Wurst war von fester, gleichmäßiger Konsistenz und durch die Behandlung mit Nitrit-Pökelsalz von appetitlicher Rosigkeit und entsprach auch geschmacklich den Erwartungen. Die ohne Nitrit-Pökelsalz/ Phosphat hergestellte Öko-Wurst hingegen war bräunlich und erinnerte in Aussehen und Konsistenz eher an Brat- oder Leberwurst. Dennoch schmeckte sie eindeutig nach gutem Fleisch und war durch ihre Lockerheit wesentlich bekömmlicher. Sie war traditionell handwerklich ohne Zusatz von Geschmacksverstärkern hergestellt, während die Aldi-Wurst vollautomatisch industriell hergestellt war, so dass man schon fast von einem ganz anderen Produkt sprechen muss. Auch der billige Preis der Aldi-Wurst ließ aufhorchen. Für solch eine Summe kann die Wurst nur aus billigsten Schlachtabfällen hergestellt werden.

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