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26.03.08: Privatbrauerei Fiege

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1. Die Führung durch die Brauerei ließ erkennen, daß trotz schwieriger Platzverhältnisse der Betrieb in einem Top-Zustand ist. Die Einführung des Bügelverschlusses im Jahr 2002 machte es erforderlich, den Flaschen- / Abfüllkeller zu modernisieren. Auch die Außen-Tankanlage ist auf dem neuesten Stand der Technik.

2. Im Zirbelstübchen stand uns nach der Begehung der 1. Braumeister Gerhard Schröder Rede und Antwort. Der neue Bügelverschluß war eine lohnende Investition und hat das Absatzgebiet stark ausgedehnt.
Man konnte den Bierabsatz weiter steigern und hat heute einen Absatz von 150.000 hl. Dies ist umso erstaunlicher, da das traditionelle Biergeschäft am Gesamtmarkt rückläufig ist. Der Zuwachs beim Wettbewerb liegt ausschließlich bei süßen Mischgetränken.
Diese Getränkegruppe hat mit 2 Sorten bei Fiege nur einen geringen Anteil.
Das Fiege Bier ist hopfenbetont und läuft damit gegen den Geschmackstrend.

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3. Ein besonders wichtiger Faktor in der Produktion ist die Reinhefezucht, die man im eigenen Haus sehr aufwendig betreibt. Die Rein-Hefestämme sind exakt auf die eigene Qualität abgestimmt und durch geschlossene Gärung wird verhindert, daß Fremdhefen, die die Qualität unsicher machen können, sich einschleichen. Man verwendet die Hefe nur für fünf Gärdurchgänge, dann hat man neue Hefe gezüchtet. Hier liegt der wesentliche Fortschritt, einschließlich umfangreicher Labortechnik, gegenüber der Vergangenheit.

4. Die mittelständige Brauerei hat gegenüber den Konzernbrauereien große Vorteile.
Man ist Herr im eigenen Haus und kann viel besser auf die natürlichen Qualitätsschwankungen von Hopfen und Gerste reagieren.

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In den letzten Jahren hat es große Qualitätsunterschiede bei den Rohstoffen wegen der extremen Sommer gegeben, die nur durch brauereieigene Produktionsanpassung ausgeglichen werden konnten.

Die Produktionszeit beträgt 5 Wochen, davon eine Woche Gärprozess und vier Wochen Lagerzeit vor Abfüllung. Man hat hier einen Kompromiss gegenüber großindustrieller Fertigung gefunden, die mit 1 - 2 Wochen Produktionszeit auskommt. Durch die längere Fertigungszeit verbessert sich die Qualität auf natürliche Weise.

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Durch diesen schonenden Prozeß entstehen weniger Fuselöle im Bier (dies sind weniger bekömmliche Alkohole), so daß man das Bier besser verträgt. Also ein echter Slow Food Prozeß mit Nutzen für den Verbraucher.

Die Kapitalbindung verdoppelt sich jedoch. Der Slogan „Lust auf Fiege“ ist nicht nur ein Werbespruch, sondern findet hier seine reale Begründung.

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