Großer Zuspruch beim Kartoffel Festival in Saarbrücken St. Arnual

500 begeisterte Besucher feierten genüsslich die Kartoffel und hatten einen Riesenspaß

Das Wetter strafte die Vorhersagen Lüge. Bei strahlendem Sonnenschein feierten am Samstag, 13. September 2025 über 500 Besucher das erste Kartoffel Festival im Saarland. An vier Brühstationen wurden fast alle der 38 verschiedenen Sorten-Kartoffeln von 10 bis 17 Uhr durchgängig verkostet. Bild3.jpgUnd die Überraschungen waren groß. Karl Gortner vom Kartoffelhof in Lambsborn baut seit mehr als 30 Jahren verschiedene Sorten Kartoffeln an. Bild1.jpgHeute hatte er die Möglichkeit, seine und drei andere Sorten der „Belana“ gleichzeitig zu verkosten. Und das Resultat: „Diese vier Belana von den Höfen der Kollegen Schaller aus Überherrn, Kruchten & Wehr aus Perl-Borg und Werner Brengel aus Brenschelbach schmecken alle völlig anders! Wer hätte das gedacht?“ Der Boden ist offensichtlich maßgeblich am Geschmack der vitaminreichen Knolle beteiligt. Terroircharakter also nicht nur bei den Rebsorten.Bild2.jpg

Wenig Überraschung indes gab es bei der Nachfrage nach den kulinarischen Kartoffel-Angeboten des Ulanen Hofs und des syrischen Kochs Majd Nassri. Während im Ulanen Hof auf klassische Kartoffelgerichte gesetzt wurde wie Hoorische und Grumberrkischelcher zauberte der syrische Koch einfallsreiche orientalische Gerichte, bei denen man lange Schlange stehen musste, um sie genüsslich zu verzehren. Die Bildungsreferentinnen des Stadtbauernhof Saarbrücken e.V. leiteten die Kinder an, selbstständig Pommes Frittes aus den verschiedenen Sorten herzustellen und alle hatten dabei großen Spaß. Genüsslich verzehrt wurden die Fritten mit selbst hergestelltem Ketchup und veganer Aioli auf Kartoffelbasis von Majd Nassri.

Eher rustikal ging es dagegen am Stand der traditionellen Kartoffelzubereitung in der Glut mit Kartoffelkraut zu. Ältere Besucher erlebten dabei Erinnerungen ihrer Kindheit beim Ausmachen der braunen Knollen in den Kartoffelferien auf den Feldern der Saarregion. Auch andere Traditionen wurden zum großen Vergnügen der Kinder wieder aufleben gelassen: Sackhüpfen brachte auch manchen Erwachsenen noch einmal zurück in Kindheitstage. Die Kinder selbst hatten Riesenspaß an diesen Aktionen und auch der umfunktionierte Eierlauf mit Kartoffel und das kreative Gestalten im Kartoffeldruck fand großen Zuspruch bei den Kids.

Insgesamt begeisterte der Tag viele Menschen. Nicht nur wegen des genüsslichen Aspekts der Kartoffel, auch wegen der Wertschätzung der Kartoffel als klassisches Kulturgut im Saarland. Das brachte auch Ölmüller Patric Bies zur Rolle der Kartoffel im Saarland in seinem Beitrag eindrücklich nahe. Dass sich letztlich der Ideengeber Slow Food Saarland mit seinem Partnern Stadtbauernhof Saarbrücken und Bliesgau Weltacker bei dieser Premiere hochzufrieden zeigte, war für sie jedoch ein Wagnis und keine sichere Sache. Hauptorganisator Lothar Wilhelm, im Vorstand von Slow Saarland und am Weltacker für Thementouren und Kochen mit Gruppen zuständig, brachte es auf den Punkt: „Auch die beste Idee mit innovativem Charakter und nachhaltiger Wirkung ist nie so gut, dass sie sich von selbst verkauft. Und letztlich kann man Erfolge nur am Zuspruch der Beteiligten messen. Und der war heute überzeugend.“

Bild5.jpgAuch im Grußwort der Schirmherrin und saarländischen Umweltministerin, Petra Berg, kam zum Ausdruck, dass diese Art von Veranstaltung mit Wirkung im regionalen ländlichen Raum richtungsweisend sein könne und gerne gefördert werde. Und so müssen sich die Veranstaltungspartner fragen, ob dieses Kartoffel FESTIVAL in der Region mit Gästen aus Frankreich und Luxemburg nicht eine feste Einrichtung werden könnte. Bei vielen begeisterten Gäste an diesem Samstag war das auch Thema. Jörg Böhmer als Vorsitzender des Stadtbauernhofs Saarbrücken e.V. dazu: „Wir haben gut geplant, haben mit den beteiligten neun Landwirten eine wichtige Grundlage geschaffen und auf der Zusammenarbeit mit Slow Food und Bliesgau Weltacker können wir gut aufbauen. Zusammen mit den Akteuren werden wir in einer soliden Auswertung überlegen, unter welchen Rahmenbedingungen man über ein zweites großes Kartoffel FESTIVAL vielleicht im Jahre 2027 nachdenken könne. Wir haben wertvolle Erfahrungen gesammelt und können jetzt auch einiges anders machen.“

Bild4.jpgWürde man die Anwesenden an diesem Tag dazu befragen, gäbe es keinen Zweifel: Bei so viel Zuspruch kann das doch nur eine rhetorische Frage sein. Was so erfolgreich war, muss unbedingt weiterleben!

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