Brotbacken auf dem Teichhof

Die Angebotspalette an Brotsorten wird in deutschen Bäckereien (oder besser: Brotverkaufsstellen) immer größer. Gleichzeitig sind die geschmacklichen Qualitäten und die Lagerfähigkeit des Brotes verloren gegangen. Knusprig und manchmal duftend wandert es über die Ladentheke. Der Geschmack hält dann meistens nicht, was die Optik verspricht und am nächsten Tag hat die gummiartige Masse jede Attraktivität für den Genießer verloren. Die weggeworfenen Brotmengen bei Kunden und Händlern sind deshalb unvorstellbar groß. Nach den genauen Zutaten darf man die meisten Bäcker heute nicht mehr fragen: nur wenige verwenden Getreide, Wasser, Hefe oder Sauerteig, Salz und Gewürze, die meisten bringen inzwischen Backmischungen zum Einsatz, deren genaue Zusammensetzung sie nicht kennen.

Dies war Anlass für Slow Food Nordhessen, für eine Backaktion am 3. September 2011 am großen Holzbackofen auf dem Teichhof in Grandenborn. Unter der sachkundigen Anleitung von Metzgermeister Edgar Linhose, der seit einigen Jahren mit Leidenschaft das Backen von Sauerteigbrot betreibt. Die Teilnehmenden lernten nicht nur die Mühen des Teigknetens kennen. Sie erlebten auch, wie das Backen von Natursauerteigbrot den Tag strukturiert: die mehrstufige Teigführung und das Anheizen des Ofens erfordern viel Zeit. Die Wartezeiten wurden gut gefüllt mit einer Vesper mit Ahler Wurscht, einer Besichtigung der Käserei in Grandenborn und einen Gang durch die Wurschtekammer des Teichhofes.

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