Kultur-Spezialitäten

Hohenlohe

 Kurzer historischer Ausflug 
Hohenlohe ist fränkisch – darauf legen die Hohenloher Wert. Aber sie legen auch Wert darauf, keinesfalls mit den Unter-, Ober- und Mittelfranken in einen Topf geworfen zu werden: Sie sind Hohenlohe-Franken. Und sprechen ein hohenlohisches Fränkisch. Die Landkreise Hohenlohe und Schwäbisch Hall, jener mit Künzelsau, dieser mit Schwäbisch Hall als Verwaltungszentrum, sind der Kern der Region, doch auch Teile des Main-Tauberkreises sehen sich als hohenlohisch, Niederstetten beispielsweise und Weikersheim und auch Bad Mergentheim. Seit vor fast 200 Jahren Hohenlohe Teil des Königreiches Württemberg wurde und nicht nur schwäbische Beamte ins Land kamen, hat auch das Schwäbisch da und dort Einzug gehalten. Studiert man hingegen Rezeptbücher, fällt sofort die Zugehörigkeit zur fränkischen Küche auf. Das beginnt nicht nur beim Blootz, dem wagenradgroßen Blechkuchen, und endet auch nicht bei der Hochzeitssuppe mit Backerbsen. Das dunkle Bauernbrot ist fränkisch wie die Wurst. Und auch die Klöße sind’s. Die eigenständige Identität Hohenlohes resultiert auch aus dem Jahrhunderte herrschenden und nach wie vor vitalen Fürstenhaus Hohenlohe.  

Die drei großen Flüsse Hohenlohes, die Tauber, die  Jagst und der Kocher, mit ihren vielen Zuläufen haben die Landschaft geprägt: Mit tiefen Einschnitten und engen Kerbtälern gliedern sie die Hohenloher (Hoch)Ebene – so um die 400 m über NN wellt sich das Herz der Hohenloher Landschaft. Im Süden rahmen sie die Waldenburger, Limpurger und Ellwanger Berge mit Höhen bis über 500 m über NN und im Osten die Frankenhöhe. Es ist ein Bauernland. Steinreich seien sie, sagen die Bauern gerne – und meinen damit allerdings ihre steinigen Ackerböden, auf vielen glitzern auch Feuersteine. Fruchtbar ist die Hohenloher Ebene durch Löss- und Lösslehm-Überlagerungen des Untergrundgesteins. An den Rändern dieser Ebene steigt das Gelände an und bietet Weideland. Oder im südlichsten Südwesten Gipskeuper-Böden für Obst- und Weinbau. 

Nicht zu übersehen sind die für fränkische Dörfer ungewöhnlich stattlichen Höfe. Sie sind das Ergebnis nicht nur einer besonderen Tüchtigkeit der Besitzer, sondern auch der „unfränkischen“ Erbfolgeregelung: In Hohenlohe galt für die Bauern einst das Erstgeburtsrecht statt der sonst üblichen Realteilung. Die Bodenverbundenheit zeigt sich bis heute: die Hohenloher Bauern sind jene, die sich am entschlossensten in Baden-Württemberg der ökologischen Produktion zuwandten. Und so kommt es, dass es wohl nirgendwo im Conviviumsgebiet eine dichtere Versammlung von Biohöfen gibt, als in Hohenlohe. 

So wundert es nicht, dass in Hohenlohe sich viele gute Gasthäuser und Restaurants etabliert haben, die mit heimischen Produkten trumpfen und eine Küche pflegen, die bei aller Bodenhaftung modern, leicht und genussvoll ist. Und sättigende Portionen zu passablen Preisen bietet. Kurzum, Hohenlohe ist auch der Küche wegen eine Reise wert.

Besondere Kulinaria 
Aarblootz - Kartoffelblootz (flacher, runder Blechkuchen)mit Kopf- oder Feldsalatbegleitung
B
rände - Obstbrände - das südliche Hohenlohe ist Obstland
Crailsheimerle - lokales traditionelles Gebäck
Fleisch vom Schwäbisch-Hällischen Landschwein - das reinrassige ist ein Passagier der Arche des Geschmacks
Hausmacher Würste und Schinken - Hohenlohe ist gerühmt für seine Wurstprodukte
Linsen und Spätzle - ein klassisch schwäbisches Gericht, mitgebracht von den königlich-schwäbischen Beamten
Weideochse vom Limpurger Rind g.U.

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