06.06.2011 Länderküche Persien

06.06.2011 Persische Lebensart mit allen Sinnen

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Manfred Wöstmann, Leiter des Conviviums Münster/Münsterland von Slow Food Deutschland, ist es gewöhnt, dass die Slowfood-Veranstaltungen stets gut besucht sind. So war auch die Reise durch die Länderküche Persiens am Montagabend mit 52 Personen komplett ausgebucht. Jalalledin Eshaghi und Dorothea Linnenbrink vom Marktstand Jalall D’or freuten sich über die positive Resonanz, denn sie waren es, die an diesem Abend die Gäste im Restaurant Hafez nach Persien, in das Land der Märchen und Dichter, entführten.

Lebendig und authentisch berichtete das persisch-westfälische Paar, wie es nach einer langen gemeinsamen Reise den Weg in die Selbstständigkeit wagte und wie die Idee entstand, Trockenfrüchte und Nüsse von persisch bis westfälisch zu verkaufen. Um Trockenfrüchte und Nüsse ging es an diesem Abend jedoch nur am Rande, auch, wenn diese häufig Verwendung in der persischen Küche finden. Walnuss-Granatapfelsauce, Rosinen-Linsen-Reis, Lammfleisch mit Pflaumen, so ließe sich die Liste noch lange weiterführen.

Am Montagabend jedoch fanden die neugierigen Genießer Trockenfrüchte nur im Berberitzen-Reis. „Die persische Küche hat weitaus mehr zu bieten“, so Dorothea Linnenbrink, „mit der deftigen Kost in Westfalen hat sie nichts gemeinsam“. Gerade das hat die Westfälin Dorothea damals, als sie ihren Mann kennenlernte, sofort überzeugt: „Bei uns zu Hause gab es jeden Tag Kartoffeln, obwohl ich keine mochte. Ich liebte Reis und den gab es höchstens mal zum Hühnerfrikassee“.

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Selbst heute nach über 30 Jahren schwärmt die Unternehmerin für die persische Küche. Auch die Gäste des Abends waren begeistert von den 15 ausgefallenen Gerichten, die Faraz Azbari, Chefkoch und Inhaber des persischen Restaurants Hafez, auftischte. Viele fragten nach dem Rezept zum persischen Reis. Azbari erklärte ihnen geduldig die Zubereitung: „Unser Reis wird mit viel Liebe und Ausdauer gedämpft. Nur deshalb ist er so körnig. Safran und Berberitzen tragen zum köstlichen Aroma und zur leuchtenden Farbe bei.“ Dazu gab es viel Gemüse, Kräuter, Lamm- und Hähnchenfleisch. Die persische Küche sei nicht scharf, wie die indische, und auch Knoblauch finde nur in Maßen Verwendung, so klärte Jalalledin Eshaghi die Gäste über die persische Küche auf. Die Gerichte seien bereits durch die vielen Kräuter und Gewürze sehr aromatisch und nuancenreich.

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Zwischen den einzelnen Gängen brachten die beiden von Jalall D’or ihren Gästen die persische Lebensart näher. So erfuhren die Westfalen viel Neues über persische klassische Musik oder über die persische Dichtkunst, die auch in unserem Kulturkreis über Jahrhunderte hinweg andere Kulturen und Sprachen beeinflusst haben soll.

Zum Abschluss überraschten die beiden Veranstalter mit Ihren Gedichtstüten, gefüllt mit ausgewählten Trockenfrüchten und Nüssen aus Persien. Die orientalischen Datteln und Rosenmandeln passten hervorragend zum persischen Tee mit Kardamom.

Jalalledin Eshaghi und Dorothea Linnenbrink haben mit dieser Veranstaltung erneut einen Brückenschlag zwischen Orient und Okzident vollzogen.

(Dorothea Linnenbrink)

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