Kultur-Spezialitäten

Tauberfranken

 Kurzer historischer Ausflug
Tauberfranken ist historisch ziemlich identisch mit dem Taubergau karolingischer Zeiten:  die Landschaft mit dem Taubergrund in seiner Mitte. Wir rechnen noch ein schmales Band östlich der A 7 zwischen Uffenheim und Rothenburg o.T. dazu. Der größte Teil des Taubertals verwaltet der baden-württembergische Main-Tauberkreis, doch haben auch die Landkreise Würzburg (am Mittellauf) und Ansbach (am Oberlauf) Anteile daran. Viele Herrscher sah die Region. Die Grafen Hohenlohe – im 12. Jahrhundert Herren der Burg Hohlach bei Uffenheim - beherrschten es im 15. Jahrhundert. Später, nach ihrem weitgehenden Rückzug ins südlichere Hohenlohe, teilten sie sich die Region bis in die Neuzeit mit den Grafen von Wertheim, der Kurpfalz, dem Deutschen Orden, dem kurfürstlichen Erzbistum Mainz, dem Fürstbistum Würzburg, der Reichsstadt Rothenburg und dem Fürstentum Ansbach. Napoleon schließlich ordnete neu: das Großherzogtum Baden erhielt die Lande am Unterlauf, das Königreich Württemberg am Mittellauf mit Ausnahme eines schönen Stücks um Röttingen, das wie den Oberlauf Bayern sich einverleibte. Beim Wein ist diese Ordnung bis heute erhalten – trotz der Vereinigung von Baden und Württemberg 1952.

„Liebliches Taubertal“ – so wirbt man hier  - ist kein Euphemismus für diese vielgestaltige, harmonische Landschaft. Romantisch ist sie, fast schon ein wenig dramatisch in ihrem engen, windungreichen Tal am Oberlauf zwischen Rothenburg und Creglingen wie am Unterlauf zwischen Gamburg und Wertheim, wo der Fluss den Main verstärkt. Weinberge begleiten den Fluss beidseitig von Tauberzell am Oberlauf mit Unterbrechungen bis Wertheim. Charakteristisch sind die Jahrhunderte alten Muschelkalk-Steinriegel, aufgeschichtet von Generationen fleißiger Bauern und Winzer, heute Habitate spezieller Fauna- und Floragemeinschaften. Verschwunden freilich sind sie dort, wo die Flurbereinigung aktiv war. 

Es ist das Land der autochthonen Rotweinrebe Tauberschwarz, ein Weinland von ca. 1.100 Hektar, das einst – vor der Reblausplage - zu den großen Deutschlands zählte. Romantik verströmen Rothenburg, Creglingen, Weikersheim, Bad Mergentheim, Tauberbischofsheim und Wertheim. Aber auch manches winkelige Dörflein; besonders am Oberlauf haben sie sich erhalten. Nicht nur die Städte und Städtchen beherbergen kulturhistorische Schätze, auch so manches Dorf wie das einstige Zisterzienserkloster in Bronnbach oder in Gerlachsheim die barocke Abteikirche des vormaligen Prämonstratenserklosters. Auch das Weikersheimer Renaissance-Schloss, bis in die 1970er Jahre einer der Stammsitze des Fürstenhauses Hohenlohe, mit dem barocken Schlossgarten und seiner Orangerie ist jede Verweilstunde wert. 

Die Abstecher beidseitig der Tauber erklären, warum die B 290 Romantische Straße heißt. Und so sollte man auch Röttingen nicht umfahren, sondern der praktisch unter Denkmalschutz stehenden Altstadt einen Besuch abstatten. Ebenso Creglingen  und dem Marienaltar von Tilmann Riemenschneider, eines der Hauptwerke mittelalterlicher Holzbildhauerkunst, in der außerhalb gelegenen Herrgotts-Kirche. Ein buchstäblicher Höhepunkt ist die über dem Fluss thronende ehemaligen Reichsstadt Rothenburg, Ziel hunderttausender Touristen aus aller Welt, erlebnishungrig nach fränkischer Gemütlichkeit und deutscher, mittelalterlicher Stadtromantik. 

Ganz anders, nämlich ein stilles Bauernland ist das Bauland, südwestlich der Tauber zwischen Tauberbischofsheim und Bad Mergentheim, längs mittig durchschnitten von der A 81 Würzburg – Weinsberg. Rau ist hier das Klima, weswegen es einst Badisch-Sibirien genannt wurde. Flachhügelig ist die Landschaft, vorwiegend Äcker und Weiden, durch kleine Wäldchen gelockert. Es ist das Land, dessen Bewohner den Fränkischen Grünkern erfanden – aus Not: traditionell über Buchenholz gedarrter, unreif geernteter Dinkel der alten Lokalsorte „Bauländer Spelz. 

Besondere Kulinaria
Brände - Trester und Obstbrände
Fränkischer Grünkern - eine Spezialität des Baulandes
Quetschigblootz - dicke Kartoffelsuppe mit Zwetschgen-Streusel-Hefeblootz
Rollen - ein Blätter- alt. Mürbeteiggebäck, frittiert in einem Rolleneisen
Schneeballen - kugeliges, frittiertes Gebäck aus Mürbteigstreifen mit reichlich Puderzucker
Tauberschwarz-Wein - eine autochthone, alte Rotweinsorte für delikate, kraftvolle Weine

Weitere traditionelle Spezialitäten und Speisen der Region

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