Fotos 11.03.2011

Tafelrunde im Schnabuleum 11.03.2011

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Senf gilt schon seit hunderten von Jahren als antiseptische Geheimwaffe. Der in Aachen wohlbekannte Karl der Große ließ sogar den Senfanbau per Dekret durchsetzen, weil er dessen heilende Wirkung zu schätzen wusste.

Bei unserer Tafelrunde im Schnabuleum galt es aber nicht die medizinische Wirkung, sondern das kulinarische Potential dieses Wundermittels auszutesten. Das Restaurant ist an unseren Förderer, die Monschauer Senfmühle, angegliedert und versteht sich neben der mannigfaltigen Zubereitung diverser Gerichte, die Senf beinhalten, auch besonders auf die regionale Küche. Die Speisekarte ist erfreulich übersichtlich und wird immer wieder der saisonalen Verfügbarkeit der Lebensmittel angepasst. Somit bietet sie bei jedem Besuch die eine oder andere kulinarische Überraschung.

Das zweistöckige Restaurant selbst empfängt seine Gäste in rustikaler Atmosphäre. Die erste angenehme Überraschung erwartete uns beim Bestellen der Getränke. Neben einem würzigem, dunklen Bier aus Monschau erwartete uns eine fast italienisch anmutende Geschäftspraktik des Restaurants. Zu jeder Flasche Wein gibt es nämlich im Schnabuleum immer eine Flasche Wasser gratis dazu. Die Begründung: „Das Wasser ist zum Durstlöschen, da, der Wein zum Genießen“ gefiel uns sehr gut und stimmte uns auf die nun folgenden kulinarischen Genüsse ein.

Die Zur Vorspeise wurden uns eine Leberterrine an eifeler Senf-Chutney sowie ein cremiges Senfsüppchen mit ausgewogener Aromenvielfalt gereicht. Alternativ konnte man sich auch am Bauernsalat an Honig-Mohn-Senf-Dressing mit Bioziegenfeta vom Hof Steinrausch erfreuen. Der Hauptgang bestand wahlweise aus Hirschröllchen begleitet von Pilzbaumkuchen, Spanferkelrücken an Birnen, Bohnen und Speck, die an einem feinen Walnusspüree serviert wurden sowie Braten vom Weidemastbullen begleitet von Portwein-Senfsoße.

Das Schnabuleum hat sich zum Ziel gesetzt, dem Senf als vielfältige Kochzutat eine sinnliche Plattform zu bieten. Dies spiegelt sich in der Speisekarte wieder, in welcher nahezu alle Gerichte Senf als Zutat enthalten. Im Vorfeld befürchteten einige Teilnehmer, dass sie nach dieser Tafelrunde erst einmal des Senfes überdrüssig sein würden. Dass dies aber keineswegs der Fall war, bemerkte man spätestens beim abschließenden Espresso, zu dem sich einige noch ein der von der Senfmanufaktur selbst kreierten Senfpralinen auf der Zunge zergehen ließ. Wäre im Magen noch ein wenig Platz gewesen, wären wir sicher auch noch den Verlockungen des Honig-Mohn-Senf Parfaits erlegen.

Insgesamt ein gelungener Abend, im Schnabuleum, dessen ungekünstelte, bodenständige Küche uns auch Inspirationen für die Einsatzmöglichkeiten von Senf am heimischen Herd beschert hat.

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Text: Stephanie Baum

Fotos: Beate Zaengel

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