Besuch Kaffeerösterei "caffè casolo"

Besuch bei der Kaffeerösterei "caffè casolo"

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Slow Kaffee – wie geht das?

2/3 Robusta und trotzdem schmeckt’s – wer hätte das gedacht. Ausgiebiges Kosten von Espresso und anderen Kaffeespezialitäten im sonnenbeschienenen Hof der Kaffeerösterei eröffnete den Besuch von Slow Food-Besuch bei caffè Casolo in Swisttal-Heimerzheim – und führte gleich zur ersten neuen Erkenntnis, dass es keineswegs immer 100% Arabica sein muss, wenn aromatischer Kaffee entstehen soll.

Wie das kommt, erläuterte Peter Winkel anschließend anhand eines bebilderten Vortrags über den Kaffeeanbau bei seinen langjährigen Partnern in Südindien, allesamt kleine, biologisch arbeitende Kaffeeplantagen, bei denen der Kaffee wie ursprünglich im Schatten der Waldvegetation zusammen mit Gewürzen u.a. Pflanzen angebaut wird. Geerntet wird per Hand und zwar ausschließlich voll ausgereifte Bohnen – Grundvoraussetzung für den besonderen Geschmack von caffè Casolo. Dazu passt, dass selbstverständlich faire Preise für den Rohkaffee gezahlt werden, die deutlich über denen der Fairhandelsorganisationen liegen – gut, sauber und fair kommen also auch hier zusammen.

Alle Sinne angesprochen wurden dann beim gemeinsamen Rösten einer Charge Robusta-Bohnen, was bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen etwa 18 Minuten braucht. Die aber vergingen schnell, denn es gab reichlich zu beobachten, die unterschiedlichen Geräusche vom Rasseln der Bohnen in der Rösttrommel bis zu leichten Knistergeräuschen gegen Ende, die dunkler werdende Farbe der Bohnen, ihr sich entwickelnder Geruch von nassem Heu bis zum bekannten Kaffeegeruch ebenso wie eine sich verändernde, zum Schluss ganz glatt gewordene Oberfläche.

Die ebenfalls auf den Kaffeeplantagen produzierten, geruchlich und geschmacklich überragenden Gewürze (der Zimt, hmmm!) fanden sich im anschließend nebenan von Uschi Schnell servierten ayurvedischen Mahl wieder. Für weitere Theorie war leider keine Zeit mehr. Umso mehr ließen wir uns die mindestens zehn unterschiedlichen Gerichte schmecken, jedes einzelne köstlich, in der Zusammenstellung alle Geschmacksrichtungen und Doshas (die unterschiedlichen Lebensenergien im Ayurveda) umfassend und absolut stimmig. Gewürze wie Küche sind unbedingt einen weiteren Slow Food-Besuch wert – und hinterher dann wieder eine Tasse caffè casolo!

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