Würzig-scharf: der Bamberger Rettich mit ortstypischen Aromen

Wer nur beim Diskounter oder im Supermarkt einkauft, lernt sie nicht kennen: Die lokalen Lebensmittel mit einer Geschichte und tiefer regionaler Bindung.
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Ortstypisch würzig-scharf: Der Bamberger Rettich

Das Produkt
Ihr weißer Rettich war für die Bamberger Gärtner etwas ganz Besonderes: „Mei Tochter kannst hom, mein Reddich nedd“, sagten sie zum Kollegen. Ihren Rettich, es gab viele so genannte Haussorten, hielten sie für ihr bestes Gemüse. Er ist ein Frühgemüse - und kann früher gesät wegen seiner Kälte-Unempfindlichkeit: Und so ist er auch lange vor anderen Soren vermarktungsfähig bei guten Preisen. 
Optik: Strahlend weiß, spitz zulaufend.
Sensorik: Eine harmonisch eingebundene würzige Schärfe. Als Rettichpflanze reagiert sie empfindlich auf ihre Umgebung und passt sich wie kaum eine andere den besonderen Gegebenheiten ihres Standorts an. Die Geschmacksnoten dieses Rettichs variieren deshalb von Grundstück zu Grundstück

Pflanzenbau
Im Jahr 2014 wurde der Bamberger Rettich in die Slow Food Arche des Geschmacks aufgenommen. Haussorten werden nach wie vor angebaut, so z.B. beim Bioland-Gartenbau Niedermaier in der Mittelstraße, aber auch von Christian Burgis in der Memmelsdorfer und Hans-Jürgen Eichfelder in der Gundelsheimer Straße der Bamberger Gärtnerstadt. Altmeister Georg Demuth, der vor Jahren den Anbau seiner Haussorte aufgab, verkauft reumütig in seinem Hofladen nun die Haussorte seines Nachbarn Georg Eckenweber, der selbst nicht direkt vermarktet. Christian Niedermaier scheut nicht das Risiko der Schwarzfäule und bietet seine Haussorte sogar bis in den Spätsommer an.

Schade ist, dass die einstige Geschmacksvielfalt des Bamberger Rettichs nicht in dem Maße mehr gegeben ist, wie einst, alls viele Bamberger Gärtner ihre Haussorte anbauten. Erhaltungsanbau mancher der alten Haussorten, auch denen von Hans Dechant und Peter Schumm, geschieht im Bamberger Sortengarten des Gärtner- und Häcker-Museums in der Mittelstraße.

Der Hof
Bioland-Gartenbau Niedermaier vermarktet seine Produkte über seinen Hofladen, Mittelstr. 42, aber auch über Niedermaiers Kist'la sowie durch REWE Rudel, Bamberg, "Sortengarten" in Hirschhaid und in Bayreuth in den beiden Bio-Märkten von BioBio in der Telemannstraße und im Gutenberghaus.  

Bewertung:

Bioland-Gartenbau Sebastian Niedermaier, Mittelstr. 42, 96052 Bamberg, Tel: 0951-12060916, eMail: info@sebastian-niedermaier.de, Web: www.sebastian-niedermaier.de, eigene Haussorte                   

Foto: © Holger Riegel

Die Erzeuger dieser lokalen Spezialität

Weitere Erzeuger dieser Rettichsorte als eigene Haussorte

Christian Burgis, Memmelsdorfer Str. 48, 96052 Bamberg, Mobil: 0151-41907051, E-Mail: christian_bu@web.de;  
Georg Demuth, Mittelstr.18, 96052 Bamberg, 
Tel: 0951-24661; verkauft wird die Haussorte von Georg Eckenweber, Mittelstr. 17;
Hans-Jürgen Eichfelder, Gundelsheimer Str. 76, 96052 Bamberg, 
Tel: 0951-22082, E-Mail: eichfelder@t-online.de; 
verkauft wird im Hofladen und am Marktstand in der Hauptwachstraße

Für Hobbygärtner: Samen in kleinen Mengen
Gärtner- und Häckermuseum Bamberg, Mittelstr. 34, Bamberg
, Tel: 0951-201618, www.gaertner-und-haecker-museum.byseum.de. Der „Verein Grünes Erbe Bamberg e.V.“ pflegt in seinem „Bamberger Sortengarten“ einige der Haussorten des „Bamberger Rettichs“ und gibt davon Samen ab.

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